Nach wie vor kann kaum ein Spital die nötigen Margen erreichen. Besonders im ambulanten Bereich bleiben die Tarife massiv zu tief, die politisch gewollte Ambulantisierung wird ausgebremst. Ohne umgehende und umfassende Anpassungen wird so die Gesundheitsversorgung aufs Spiel gesetzt, wie der Spitalverband H+ am Montag in einer Mitteilung schreibt.
Die umfassend erhobenen und verifizierten Finanzdaten des Vereins SpitalBenchmark, die fast alle Schweizer Spitäler und Kliniken abdecken, zeichnen ein düsteres Bild: Trotz minimen Tarifanpassungen im Jahr 2024 bleiben die EBITDA-Margen (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) viel zu tief. Für einen nachhaltigen Betrieb wäre eine Marge von 10 Prozent nötig - erreicht wurde im Durchschnitt gerade einmal ein Wert von 4 Prozent. Insbesondere die Teuerung aus den Jahren 2021 bis 2023 ist nicht annährend ausgeglichen worden. «Die in harten Verhandlungen erreichten Tariferhöhungen primär im stationären Bereich sind leider nur ein Tropfen auf den heissen Stein», stellt H+ Direktorin Anne-Geneviève Bütikofer klar. «Nach wie vor können die Spitäler und Kliniken unter den bestehenden Rahmenbedingungen schlicht nicht wirtschaftlich nachhaltig arbeiten.»
