Module im Präsenzunterricht, am Wochenende alles noch einmal repetieren, kurz vor der Prüfung eine Extra-Lernwoche einschalten und bei alledem das regelmässige sportliche Training nicht auslassen. «Es hat sich gelohnt!», freut er sich. «Nach Abschluss der Ausbildung bot mir mein Arbeitgeber eine neue Stelle an.» 

Porträt: Ivan Ivankovic, Expert Product Manager Non Life, Generali Versicherungen, Zürich
Quelle: Chancen-Heft «Banken und Versicherungen», SDBB, Bern, 2020
Autorin: Brigitte Schneiter, text-bar, Münchenbuchsee

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Von der Grundbildung zur Berufsprüfung 

Schon bei der Lehrstellensuche war Ivan Ivankovic klar gewesen, dass er eine berufliche Grundbildung bei einer Versicherung oder einer Bank machen wollte. Die Wahl fiel auf eine Versicherung und er habe es bisher nie bereut, betont er. «Während der Ausbildung wechselte ich mehrmals die Abteilung und erhielt so Einblick in die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder. So habe ich bereits während der Lehre diverse Bereiche der Versicherung kennengelernt. Das war cool.» Nach Abschluss der Grundbildung arbeitete er während sieben Jahren im Direktverkauf (Direct Sales). Zu seinen Aufgaben gehörten Telefon- und Online-Beratungen und der Abschluss von Versicherungsverträgen am Hauptsitz des Versicherers. Was hat ihn bewogen, den Fachausweis als Versicherungsfachmann anzustreben? Er sei lernhungrig und wolle sein Fachwissen vertiefen, sagt er. Und das ist ihm auch gelungen. Den modularen Vorbereitungskurs besuchte er bei der KV Business School in Zürich, das Abschlussmodul bei Akad, zusammen mit vielen branchenfremden Quereinsteigern und Quereinsteigerinnen. «Wir waren eher wenige, die bereits die Grundbildung bei einer Versicherung absolviert hatten. Die Themen wurden viel vertiefter behandelt als in der beruflichen Grundbildung. Und der Austausch unter den Teilnehmenden mit ganz unterschiedlichen beruflichen Hintergründen und Erfahrungen hat den Lehrgang sehr bereichert.» 

Mit dem Fachausweis zum neuen Job 

Gleich nach Abschluss der Berufsprüfung wurde Ivan Ivankovic eine Stabsstelle im Bereich Direct Sales Support angeboten und heute ist er als Expert Product Manager im Nicht-Leben-Bereich verantwortlich für Baugarantien und Mietkautionen. Das sind Nischenprodukte; deshalb macht Ivan Ivankovic vieles selbst. Er betreut die Produktepalette, sorgt für deren Ausrichtung an der Strategie des Unternehmens und entwickelt Ideen für neue Produkte und Dienstleistungen. Er akquiriert neue Partner, führt Marktstudien durch und erstellt Konkurrenzanalysen. Neu erstellte Applikationen prüft er in fachlicher und technischer Hinsicht und die Prozesse zusätzlich aus Usability- und Kundensicht. Er erstellt die allgemeinen Versicherungsbedingungen, schreibt Konzepte, prüft Risiken, nimmt Anträge an oder lehnt sie ab und begleitet und unterstützt wenn nötig die Kundenberaterinnen und Kundenberater. «Für unsere Produkte sind wir von A bis Z verantwortlich. Jeder Tag bietet eine neue Herausforderung. Jeden Tag lerne ich Neues dazu.» 

Aktiv mitgestalten – eine grosse Chance 

Und was ist es denn, das ihm am Versicherungswesen so gefällt? «Die Arbeit ist spannend und sehr abwechslungsreich», betont er. «Die Versicherungsmodelle sind im Wandel – Stichwort Digitalisierung. Der Bereich der Versicherungen ist lange etwas stehen geblieben. Jetzt sind grosse Veränderungen im Gang. Bereits heute werden zum Beispiel viele Reise- und Autoversicherungen online abgeschlossen. In Zukunft soll noch viel mehr möglich sein. Vielleicht arbeiten die Versicherungsberaterinnen und -berater in zehn Jahren im Homeoffice und führen ihre Beratungsgespräche per Videokonferenz durch? Wir wissen es nicht. Wir erleben nur, dass derzeit viele bewährte Strukturen aufgebrochen werden und sich die Aufgaben der Mitarbeitenden verändern werden. Das kann auch gewisse Ängste und Unsicherheiten hervorrufen. Für mich ist es eine Challenge und die grosse Chance, bei der Entwicklung und Gestaltung von zukunftsorientierten Angeboten dabei sein zu dürfen.»