Für britische Eigenheimbesitzer wird es ungemütlich: Die Bank of England dürfte aller Voraussicht nach am Donnerstag ihren Leitzins erhöhen. Immobilienbesitzer müssen damit verbunden mit stark steigenden Kosten rechnen. Die 13. Anhebung in Folge sei unausweichlich, sagte der Ökonom Suren Thiru vom Institute of Chartered Accountants in England and Wales mit Blick auf die hartnäckig hohe Inflation. Doch ein solcher Schritt würde für Eigenheimbesitzer, die Hypotheken mit variablem Zinssatz bedienen müssen, höhere Zahlungen bedeuten.

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Auf höchstem Niveau seit Finanzkrise

Experten erwarten, dass die Zentralbank ihren Leitzins zumindest um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Allerdings wird auch ein grösserer Schritt um 0,50 Punkte nicht ausgeschlossen. Bereits jetzt liegt der Leitzins in Grossbritannien auf dem höchsten Niveau seit der Finanzkrise 2008. Der Straffungsprozess von fast null Prozent Ende 2021 auf derzeit 4,5 Prozent ist einer der schärfsten, den die britische Wirtschaft je zu verkraften hatte. Hintergrund ist der starke Anstieg der Inflation, der vor allem auf den russischen Krieg gegen die Ukraine zurückgeht.

Probleme mit Kreditverpflichtungen

Ein Zinsanstieg hat konkrete Folgen. Die Hypothekenrückzahlungen für einen durchschnittlichen Haushalt, der eine Umschuldung vornimmt, würden um 2900 Pfund (3375 Euro) pro Jahr zulegen, rechnete die Denkfabrik Resolution Foundation vor. Die Erhöhung treffe bis 2026 etwa 7,5 Millionen Haushalte. Der Thinktank Institute for Fiscal Studies (IFS) warnte, wegen Zinserhöhungen könnten 1,4 Millionen Hypothekeninhaber mindestens ein Fünftel ihres verfügbaren Einkommens verlieren. Eine YouGov-Umfrage für die Schuldenhilfe Stepchange ergab, dass schon jetzt fast die Hälfte der Hypothekeninhaber Probleme mit Kreditverpflichtungen und Rechnungen hat.

Weniger kaufen ein Eigenheim

Die Zahl der Immobilienbesitzer, die eine Hypothek bedienen muss, ist seit 1989 von 40 auf 30 Prozent gefallen. Ältere Menschen haben ihre Hypotheken abgezahlt. Zudem kaufen weniger Jüngere ein Eigenheim, hohe Kosten verwehren ihnen den Sprung auf die Immobilien-Leiter. Nach wie vor aber ist der Wunsch nach Eigentum unter Britinnen und Briten weit verbreitet. 

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Gemietet wird in aller Regel nur für eine begrenzte Zahl von Jahren, auch weil Mieter im Vergleich zu Deutschland deutlich weniger Rechte haben. (awp/hzi/hoh)