In dem am Dienstag veröffentlichten jährlichen Corruption Perceptions Index (CPI) erreichte die Schweiz 82 von 100 Punkten und verharrte damit auf Platz 7. Vor einem Jahr waren es noch 84 Punkte gewesen, von 2017 bis 2020 sogar 85 Punkte. Damit entferne sich die Schweiz weiter von den möglichen Bestwerten, schrieb Transparency International Schweiz in einer Mitteilung.

Sie gehöre zwar immer noch zu den zehn bestplatzierten Ländern. Doch für eine Verbesserung müsste die "weiterhin stark verbreitete Vetternwirtschaft" unterbunden und der Umgang mit Interessenskonflikten und die Regulierung des Lobbyings verbessert werden.

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Auch auf Kantons- und Gemeindeebene bestehe Handlungsbedarf: Denn noch immer existierten in den meisten Kantonen und Gemeinden keine Bestimmungen zur Transparenz über die Politikfinanzierung.

"Deutliche Verbesserungen" verlangt Transparency Schweiz auch in den Bereichen Korruptionsbekämpfung im Privatsektor, bei der Verfolgung von Unternehmen, in der Geldwäschereibekämpfung und beim Schutz von Whistleblowern. Diese Punkte seien im CPI-Bericht aber nicht berücksichtigt worden.

Korruption weit verbreitet

Der CPI erfasst auf der Grund von Einschätzungen von Fachpersonen aus Wissenschaft und Wirtschaft die Wahrnehmung der Korruption im öffentlichen Sektor in 180 Ländern. Der Bericht bestätige, dass Korruption weltweit weiterhin weit verbreitet sei, schrieb Transparency International. Zwei Drittel der untersuchten Länder hätten nicht einmal die Hälfte der Punkte erreicht.

An der Spitze der Rangliste steht wie bereits im vergangenen Jahr Dänemark. Das Land hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch einmal um 2 Punkte auf 90 Punkte verbessert. Dahinter folgen gemeinsam auf dem zweiten Platz Finnland und Neuseeland mit 87 Punkten. Am Schluss der Rangliste landen Südsudan, Syrien mit 13 und Somalia mit 12 Punkten. (awp/hzi/ps)