Der Versicherungskonzern Allianz erwartet für die kommenden Jahre weiter zunehmende Klage- und Haftungsrisiken für Vorstände und Geschäftsführer. Auslöser sind unter anderem die Welle der Cyberkriminalität, zunehmende Regulierung, unsichere Weltlage, behördliche Sanktionen, Aktionärsklagen und auch die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz. Das schreiben die Fachleute des Firmenversicherers Allianz Commercial in einer neuen Analyse. Die Haftung von Geschäftsführern und Vorständen entwickle sich «weiterhin rasant», sagte Allianz Commercial-Manager Jarrod Schlesinger. Die Managerhaftpflicht - in der Branche D&O (Directors and Officers) genannt - hatte schon in den vergangenen Jahren so hohe Kosten verursacht, dass manche Versicherer dieses Geschäft aufgegeben haben.
Für Spitzenkräfte besonders riskant: die USA
In den letzten drei Jahren habe die Anzahl neuer D&O-Klagen international kontinuierlich zugenommen, vor allem in den USA, heisst es in dem Papier. Für D&O-Versicherer ist der US-Markt demnach «äusserst komplex». Demnach sind in den USA die durchschnittlichen Kosten eines juristischen Vergleichs in D&O-Fällen um 27 Prozent auf 56 Millionen US-Dollar gestiegen. Das wären aktuell rund 48 Millionen Euro.
