Die Zahlen lassen aufhorchen: 2023 haben Ransomware-Kriminelle in den USA mehr als 1 Milliarde Dollar gestohlen. Dies teilte der amerikanische Blockchain-Analyst Chainalysis Inc. in einer Mitteilung mit. Das entspricht dem grössten jemals aufgezeichnete Betrag, heisst es in dem Bericht weiter. Bei Ransomware-Hacks blockieren Cyberkriminelle den Zugriff auf die Daten oder Dateien der Opfer, bis diese eine Erpressungsgebühr zahlen, in der Regel erfolgt dies in Kryptowährung. 

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Frühere Rekorde übertroffen

Laut dem Bericht verdoppelten die Hackerinnen und Hacker im Jahr 2023 die im Vorjahr gestohlenen Gelder und übertrafen frühere Rekorde während des Ransomware-Booms. 

Die Kommerzialisierung von Ransomware – ein Phänomen, bei dem Hackerinnen und Hacker Malware an Dritte verkaufen und einen Teil des Erlöses einstecken – hat die Durchführung solcher Attacken erleichtert. Die Professionalisierung dieser Verbrechensgattung hat in der Folge zu einem Anstieg der Zahl der Bedrohungsakteure geführt, wie Chainalysis weiter ausführt.

Bedrohung in der Schweiz steigt kontinuierlich

Die Bedrohung durch Ransomware steigt auch in der Schweiz seit Jahren kontinuierlich an. 2020 wurden 20’544 Fälle von Cyberkriminalität gemeldet, davon 16’395 als Cyberbetrug. Im Schnitt wurde alle elf Sekunden ein Schweizer Unternehmen mit einem Ransomware-Angriff konfrontiert. 

Gemäss den Statistiken des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) wurden im Jahr 2023 in der Schweiz knapp 50’000 Meldungen eingereicht. Dies entspricht einer Zunahme von 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2022. «Da grössere Unternehmen heute gut gegen Cyberattacken geschützt sind, sind kleinere Unternehmen verstärkt in den Fokus von Kriminellen gerückt, was unmittelbar zu mehr Schadenfällen geführt hat», sagt David Schaffner von Zurich Schweiz gegenüber HZ Insurance.

Mehr Cyberversicherungen in den letzten Jahren

Zurich Schweiz sei im Bereich der Cyberversicherung in den letzten Jahren um rund 20 Prozent gewachsen. «Erfreulicherweise erkennen unterdessen mehr Schweizer KMU den Mehrwert, den eine Cyberversicherung bietet», ergänzt Schaffner. 

In Anbetracht der vorliegenden Schadenmeldungen schätzt Helvetia, dass sich die durch Ransomware-Angriffe verursachten Schäden in der Schweiz im Jahr 2023 «im mittleren zweistelligen Millionenbereich» bewegen. Der Versicherer schätzt ferner, dass sich die durch Ransomware-Angriffe verursachten Schäden in den letzten fünf Jahren in etwa verdoppelt haben.

Die Unternehmen sind gefordert

Im Dezember hatte der Schweizerische Versicherungsverband SVV aktuelle Zahlen zum Cyberversicherungsmarkt in der Schweiz präsentiert. Zusammen mit dem Risikobewerter Moody’s RMS wurde ein Risikomodell für die Schweiz entwickelt. Demnach verfügen etwa 46’000 Unternehmen über eine Cybersicherung.

Die Zahlen zeigten, dass ein grosses Potenzial für Cyberversicherungen bestehe, schreibt der SVV in seinem Communiqué. Um die Versicherbarkeit zu erhöhen, seien auch die zu versichernden Unternehmen gefordert, Präventionsmassnahmen zu ergreifen, ergänzt der Verband.






 

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