Rückversicherungen bleiben gemäss Campax ein grosses Schlupfloch für den Ausstieg der Rückversicherer aus der Kohle. Während viele Rückversicherer Massnahmen ergriffen haben, um die direkte Kohleversicherung zu beenden, haben sich bisher nur wenige öffentlich verpflichtet, aus ihrem Vertragsgeschäft auszusteigen, so Campax weiter. Swiss Re und Scor haben erklärt, dass sie im Jahr 2023 damit beginnen werden, und Munich Re hat erklärt, dass eine Dekarbonisierungsstrategie für die Vertragsrückversicherung derzeit entwickelt wird. In der Zwischenzeit versichern sie weiterhin Kohleminen und Kraftwerke. Besonders von der SwissRe, die als Vorreiterin in Sachen Klimaschutz gilt, fordert Campax: Keine Rückversicherung von neuen Öl- und Gasprojekten. 

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Angelina Dobler, Klima-Campaignerin Campax: «Im Widerspruch zu ihren eigenen Klimaverpflichtungen profitieren die Versicherer von der Klimazerstörung, indem sie weiterhin die Expansion der Öl- und Gasindustrie versichern. Die fortgesetzte Unterstützung von SwissRe, Allianz, Axa, Munich Re, Scor und Zurich für neue Öl- und Gasprojekte steht im völligen Widerspruch zum Pariser Abkommen und ignoriert die Wissenschaft. Die Beweislage wird immer deutlicher: Es ist Zeit zu handeln.» 

Lindsay Keenan, European Coordinator, Insure our Future: «Die weltweit grössten Rückversicherungsgesellschaften – Swiss Re, Munich Re, Hannover Re, Scor, Mapfre und der britische Versicherungsmarkt Lloyd's of London – versichern Kohle immer noch über Unternehmen wie PZU in Polen und OZK in Bulgarien. Alle Rückversicherer müssen dieses Schlupfloch schliessen und aufhören, Kohle zu unterstützen, und zwar jetzt.»

Die Verbrennung von Öl und Gas ist eine der grössten Quellen von Treibhausgasemissionen. Erst diese Woche kam die Internationale Energieagentur (IEA) zum Schluss, dass es keine Rechtfertigung für die Förderung neuer Öl- und Gasprojekte im Rahmen eines Netto-Null-Szenarios gibt und dass ein schrittweiser Ausstieg aus dem laufenden Betrieb notwendig ist, um einen globalen Temperaturanstieg von über 1,5 °C zu verhindern. Als Risikomanager der Gesellschaft haben die Versicherungsunternehmen die Verantwortung, auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu reagieren und die Versicherung aller neuen Projekte für fossile Brennstoffe unverzüglich einzustellen, so Campax weiter.

Dorota Herman, Kampagnenleiterin, Parents for Future Polen: «Wir sind verzweifelt, wir sind wütend und wir werden nicht akzeptieren, dass die Zukunft unserer Kinder von Versicherern für fossile Brennstoffunternehmen wie PZU ignoriert wird. Kohle zu versichern und neue Verträge für Öl und Gas zu zeichnen, die direkt zur Zerstörung des Lebens auf unserem Planeten beitragen, und gleichzeitig zu predigen, dass man sich um das Leben, die Gesundheit und die Zukunft der Kinder kümmert, ist pure Heuchelei.» (pm/hzi/kbo)