James Mahon, Leiter des Vorverkaufs im Rückversicherungsbereich bei DXC Technology, erklärte in einem Interview mit Reinsurance News, dass sich die Branche auf eine neue Konsolidierungswelle vorbereite, da die nachlassenden Marktbedingungen voraussichtlich eine Welle von Fusionen und Übernahmen unter den Rückversicherern auslösen würden. Er sagte: Makler, Versicherer, Generalvertreter und Syndikate haben eine umfassende Konsolidierung durchlaufen, die den Rückversicherungsmarkt grundlegend verändert hat. Vor diesem Hintergrund müssen sich (Rück-)Versicherer auf operative Umwälzungen vorbereiten. Jede M&A-Transaktion hat das Potenzial, den gesamten Lebenszyklus von Rückversicherungsverträgen neu zu gestalten – indem sie die Bedingungen ändert, Schadensfälle und Rechnungsflüsse umleitet und bestehende Prozesse zwingt, sich an neue Strukturen anzupassen.» Mahon merkte an, dass Rück-/Versicherer nicht mehr nur Verträge bearbeiten, sondern diese kontinuierlich anpassen und neu gestalten. Für Unternehmen, die sich noch auf Tabellenkalkulationen und Altsysteme verlassen, entsteht dadurch ein erhebliches operatives Risiko.
Er skizzierte einige der dringendsten Herausforderungen: «Rückversicherungsverträge enthalten oft partnerspezifische Bedingungen, insbesondere bei fakultativen Vereinbarungen, wie z. B. Kontrollwechselklauseln, die nach einer Fusion oder Übernahme das Recht zur Kündigung eines Vertrags oder zur Neuverhandlung von Preisen und Bedingungen auslösen können. Diese Klauseln sind oft rechtlich bindend, weshalb es für (Rück-)Versicherer von entscheidender Bedeutung ist, betroffene Verträge schnell zu identifizieren und Massnahmen zu ergreifen. Wenn die Abläufe manuell über unterschiedliche Systeme hinweg verwaltet werden, ist diese Transparenz schwer zu erreichen, was zu versäumten Aktualisierungen und Verarbeitungsverzögerungen führt. Da die Rückversicherung eine fortlaufende Schutzkette ist, kann jede durch eine Fusion oder Übernahme verursachte Verschiebung der Platzierungsanteile den gesamten Ablauf vom Zedenten bis zum Retrozessionär stören. Die Aufrechterhaltung von Transparenz und Konsistenz über mehrere Verträge und Ebenen hinweg ist unerlässlich, um einen stabilen und unterbrechungsfreien Betrieb zu gewährleisten.»
