Zwischen 2000 und 2019 sind mehr als 1,6 Milliarden Menschen von Überschwemmungen betroffen gewesen, die wirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf über 650 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr kam es zu 142 Katastrophen infolge von Überschwemmungen, wie aus dem Weltrisikobericht hervorgeht, der jährlich vom «Bündnis Entwicklung Hilft» und dem Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum herausgegeben wird. Überschwemmungen waren damit nach Stürmen der zweithäufigste Auslöser von Katastrophen. Besonders betroffen war etwa die spanische Region Valencia Ende Oktober, wo nach Starkregen und Überschwemmungen mehr als 220 Menschen ums Leben kamen.

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Mehr als 1,8 Milliarden Menschen weltweit leben gemäss dem Weltrisikobericht in Gebieten mit erheblichem Überschwemmungsrisiko. Verschärft würden die Folgen von Naturkatastrophen durch den Klimawandel, den Ausbau der Städte und Umweltzerstörung, schreiben die Autorinnen und Autoren.  

Ungleichheit benachteiligt Menschen

«Globale Risikotreiber sind soziale Ungleichheit, strukturelle Verwundbarkeit und schwache Gesundheitssysteme», heisst es in dem Bericht. Das gelte auch für reiche Länder, etwa, wenn in zentralen gesellschaftlichen Bereichen gespart werde.

Prävention könne viele Folgen verhindern, so die Autorinnen und Autoren: «Gute Vorsorge wirkt, bevor es regnet: Warnketten greifen, Schutzräume sind erreichbar, Nachbarschaften sind organisiert und geübt, und die Planung lässt dem Wasser Raum.» Sie schlagen unter anderem vor: Frühwarnsysteme verbessern, traditionelles Wissen bei Flutvorhersagen berücksichtigen und Feuchtgebiete oder Mangroven als Schutz vor Hochwasser anlegen und nutzen.

Die Autoren stellen auch einen Risikoindex her. Danach ist mit Blick auf verheerende Folgen eines Naturereignisses kein Land weltweit so gefährdet wie der asiatische Inselstaat Philippinen. Hinter den Philippinen sind wie im Vorjahr Indien, Indonesien, Kolumbien, Mexiko, Myanmar, Mosambik und Russland stark gefährdet. 

Auch in der Schweiz führten Unwetter im Jahr 2024 zu überdurchschnittlich vielen Todesopfern und hohen finanziellen Schäden, wie die am Mittwoch veröffentlichte Auswertung der Unwetterschadens-Datenbank der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt. Eine Tendenz zu mehr Unwetterschäden oder Todesopfern ist in der Schweiz laut der WSL aber nicht zu erkennen. (sda/hzi/pg)