Diese Praxis bestärkt US-Präsident Donald Trump in seiner Forderung nach Preiserhöhungen in Europa. Novartis-CEO Vas Narasimhan erklärte kürzlich, die Arzneimittelpreise in der Schweiz seien «viel zu niedrig». Diese Anschuldigung wird vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zurückgewiesen, das behauptet, die Schweiz zahle die höchsten Preise in Europa. Es sei schwer zu sagen, wer Recht habe, schreibt die NZZ am Sonntag.
Diese mangelnde Transparenz ist auf das sogenannte «Schaufensterpreis»-Modell zurückzuführen, das zunehmend in Verhandlungen zwischen Behörden und Pharmaunternehmen zum Einsatz kommt, Zeitung berichtet. Ein offizieller, hoher und sichtbarer Listenpreis existiert neben einem tatsächlichen Preis, der durch einen geheimen Rabatt reduziert wird. Letzterer ist jedoch nur den Pharmaunternehmen, Behörden und Krankenkassen bekannt, nicht aber den Ärzten und Patienten. In der Praxis funktioniert das wie folgt: Ein Spital stellt einem Patienten den Katalogpreis in Rechnung, beispielsweise 1000 Franken für ein Medikament. Die Krankenkasse bezahlt die Rechnung und fordert dann die Differenz vom Labor zurück, wenn der vereinbarte Nettopreis tatsächlich nur 700 Franken beträgt.