Der Nettogewinn sei 2021 nach vorläufigen Zahlen um 40 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro gestiegen und habe damit sogar am oberen Rand der eigenen Erwartungen gelegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Hannover mit. "Das ist schon eine Leistung", sagte der Vorstandschef der Talanx-Tochter, Jean-Jacques Henchoz, in einer Telefonkonferenz. "2021 war für die Branche wieder ein herausforderndes Jahr." Den Rückversicherern spielen steigende Naturkatastrophenschäden aber auch in die Hände, weil die Preise dann nach oben schnellen. Das Prämienvolumen stieg 2021 währungsbereinigt um knapp 13 Prozent auf 27,8 Milliarden Euro.

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Vertragsverhandlungen mit den Erstversicherern

Bei den Vertragsverhandlungen mit den Erstversicherern zum Jahreswechsel seien die Raten im fünften Jahr in Folge gestiegen, sagte Henchoz. Hannover Rück zeichnete ein um acht Prozent höheres Vertragsvolumen, wozu Preiserhöhungen mehr als die Hälfte beitrugen. Wo es zuletzt Schäden gab - wie bei der Flutkatastrophe an der Ahr -, stiegen die Preise um zehn Prozent und mehr. "In vielen Bereichen hält das positive Preismomentum an. Das ist auch angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen und der hohen Belastung aus Grossschäden notwendig", sagte der Hannover-Rück-Chef. Versicherer und Rückversicherer mussten 2021 für Naturkatastrophen rund 120 Milliarden Dollar zahlen. Auch in der Erneuerungsrunde zum 1. April, in der es vor allem um Japan und Australien geht, dürften Preiserhöhungen drin sein, wenn auch nicht so stark wie im Vorjahr.

Die Aktionäre könnten für 2021 "sehr wahrscheinlich" wieder mit einer Sonderdividende rechnen, sagte Henchoz. Im vergangenen Jahr war sie nach dem Gewinneinbruch ausgefallen. Hannover Rück hatte nur eine Basisdividende von 4,50 Euro gezahlt.

Im laufenden Jahr soll der Gewinn weiter steigen, auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro. Dabei kalkuliert die Hannover Rück nun Grossschäden von rund 1,4 Milliarden Euro ein, 100 Millionen mehr als bisher. Das liege auch an der Inflation, die die Preise zur Regulierung der Schäden nach oben treibe, sagte Vorstandsmitglied Sven Althoff. (reuters/hzi/kbo)