Unter dem Einfluss der steigenden Inflation wächst die Sorge um die Renten. Dies geht aus einer aktuelle Umfrage hervor, die das Institut MIS Trend in Partnerschaft mit Le Temps und der Groupe Mutuel durchgeführt hat. Die Ergebnisse der Umfrage werden im Detail an der dritten  Ausgabe des Vorsorgeforums vorgestellt, die am 8. September 2022 am IMD in Lausanne  stattfindet.  
Die Schweizerinnen und Schweizer machen sich zunehmend Gedanken über die Altersvorsorge.  Hauptgrund für die wachsende Sorge der Schweizer um ihre Rente ist die Inflation. 75% der Befragten  glauben, dass die Inflation weiter steigen wird. «Dieser Prozentsatz ist sehr hoch und zeigt, dass das  Schweizer Rentensystem, das sich in den letzten Jahren sehr gut gehalten hat, nun Reformen braucht.  Die Schweizerinnen und Schweizer machen sich Sorgen um ihre Rente, und wir müssen schnelle und  starke Antworten geben, um das Vertrauen in das System zu stärken», sagt Thomas Boyer, CEO der Groupe Mutuel.  

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Innerhalb von zwei Jahren ist der Anteil der Befragten, die sich Sorgen über ihr Einkommen im Alter  machen, von 50% im Jahr 2020 auf 59% im Jahr 2022 gestiegen, was einem Anstieg von fast  10 Prozentpunkten entspricht. Die befragten Personen haben zunehmend Vertrauen in die dritte Säule, während die erste und zweite  Säule eher als gefährdet angesehen werden. 81% der Befragten wären bereit, mehr in eine dritte Säule  zu investieren, wenn höhere Steuerabzüge möglich wären.  

Erhöhung des Rentenalters nach wie vor unbeliebt  

Bei den möglichen Reformen finden die Erhöhung des Rentenalters und die Senkung des  Umwandlungssatzes in der zweiten Säule weiterhin wenig Zuspruch, auch wenn sie angesichts der  demografischen Entwicklung als unvermeidlich erscheinen. Der Vorschlag eines einheitlichen  Beitragssatzes für alle Altersgruppen scheint dagegen zu überzeugen. Er findet sogar unter den kurz vor  der Pensionierung stehenden Personen eine wachsende Zahl von Befürwortern.  

Angesichts der Energiekrise könnten ESG-Investitionen infrage gestellt werden. Die Befragten sind jedoch  gegen eine massive Rückkehr zu Investitionen in fossile Energieträger. Auf die Frage, ob Pensionskassen  den Anstieg der Preise bestimmter Rohstoffe wie Öl für Investitionen nutzen sollten, antworten nur 34%  der Befragten mit Ja. Und eine Mehrheit nimmt sogar in Kauf, dass ihre Rente durch nachhaltige  Investitionen der Pensionskassen um 5% sinken könnte.  

Diese Umfrage wurde im dritten Jahr in Folge vom Institut MIS Trend in Partnerschaft mit Le Temps und  der Groupe Mutuel durchgeführt. Sie zeigt, dass die Schweizer im Allgemeinen weiterhin Vertrauen in das Schweizer Rentensystem haben, wobei aber die Sorgen angesichts der Inflation und des anhaltenden  Krieges in der Ukraine zunehmen.