Die Simpego ist in unserem Ranking «Top Versicherungen» die Gewinnerin in der Kategorie «Autoversicherung» und lässt damit Platzhirsche wie Axa, Zurich und Mobiliar hinter sich. Wie erklären Sie sich das gute Abschneiden?

Wir beschäftigen uns seit der Gründung von Simpego intensiv mit dem Thema Servicequalität und setzen auf der Basis externer Umfrageresultate auch oft Verbesserungen um. Für eine Digitalversicherung sind schlanke Unternehmensstrukturen, effiziente Prozesse und eine kundenorientierte direkte Kommunikation zentrale Werte. Unsere telefonische Erreichbarkeit im Kunden- und Vertriebspartnerservice ist im Branchenvergleich aus unserer Perspektive äusserst kompetitiv – so nehmen wir 97 Prozent aller Anrufe in durchschnittlich 16 Sekunden entgegen. Neben der Telefonie setzen wir auch auf eine hohe Qualität bei der digitalen Kommunikation. So beantworten wir E-Mails meist innerhalb der von Kundinnen und Kunden erwarteten Tagesfrist. Diese Servicequalität und Transparenz schlägt sich in zahlreichen ausgezeichneten Umfrageergebnissen nieder. Wir konnten bereits in allen von uns betriebenen Versicherungssparten ausgezeichnete Testergebnisse erzielen, welche sich auf unserer Website in unserem Blog übersichtlich präsentieren. Selbstverständlich lieben wir es auch, zu gewinnen, aber am meisten freut uns dies allerdings immer, wenn es aufgrund von Servicequalität ist!

 
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«Mit innovativen Produkten und Underwriting­prozessen kann man auch im Autoversicherungsmarkt durchaus erfolgreich auftreten.»

Patrick Eugster, CEO Simpego

Wie viele Policen haben Sie im Bereich Autoversicherung im Jahr 2023 neu abschliessen können?

Die Anzahl Policen darf ich Ihnen leider nicht verraten. Aber ich kann Folgendes sagen: Wir sind 2023 in allen von uns betriebenen Versicherungssparten deutlich gewachsen. Unsere gebuchte Prämie hat sich 2023 um 40 Prozent gesteigert. 90 Prozent Anteil daran hatte die Autoversicherung, welche aufgrund des harten Konkurrenzkampfes in dieser Branche sicherlich ein sehr herausforderndes Marktumfeld aufweist. Mit innovativen Produkten und Underwriting-Prozessen kann man allerdings auch in diesem Markt durchaus erfolgreich auftreten.

Wie viele Neuabschlüsse wollen Sie im laufenden Jahr und in Zukunft generieren?

Wir planen, 2024 deutlich weniger zu wachsen als im Jahr 2023 und uns im laufenden beziehungsweise in den Folgejahren stärker auf die Konsolidierung des Geschäftsmodells sowie auf den Ausbau unserer technologischen Fähigkeiten und der Servicequalität für unsere bestehenden Kunden und Vertriebspartner zu konzentrieren. Wir haben am 1. Januar 2018 unsere erste Police verkauft und sind in den ersten sechs operativen Jahren auf über 50 Millionen Franken gebuchte Prämie angewachsen. Daher werden wir 2024 den Fokus weniger auf starkes Wachstum legen als in den vergangenen Jahren.

Dieses Interview erschien erstmals am 18. April 2024 in der Handelszeitung im Spezial Top Versicherungen.

Wie viele Schadenfälle hat Simpego im Jahr 2023 im Bereich Autoversicherung abgewickelt?

Wir konnten 2023 knapp über 15 000 Schadenfälle für unsere Kundinnen und Kunden abwickeln und regulieren. Die Anzahl der Fälle hängt aber auch stark mit den Elementarschadenereignissen im Sommer zusammen. Für Simpego ist es ja grundsätzlich positiv, wenn Versicherte mit unserer ausgezeichneten Schadeneinheit in Kontakt kommen. Dennoch würden wir uns wieder einmal ein Jahr ohne Hagelzüge im Sommer wünschen.

Simpego gilt als ein reiner Digitalversicherer. Darf man daher davon ausgehen, dass Ihre Kundschaft eher jüngeren Alters ist?

Tatsächlich ist dem nicht so … Unsere Kundschaft setzt sich in etwa aus dem Schweizer Bevölkerungsdurchschnitt zusammen, was wir grundsätzlich auch anstreben und planen. Transparente, umfassende und einfache Produkte in Kombination mit exzellentem Service helfen uns, dieses Ziel zu erreichen und die Versicherungsnehmenden zu überzeugen. Wie wahrscheinlich jeder Digitalversicherer sind wir aber sicherlich stärker in städtischen Gebieten vertreten, was während der Hagelmonate eine ungünstige Situation mit sich bringen kann. Die einzige Abweichung, die mir spontan in den Sinn kommt, ist, dass wir im Vergleich von Autoversicherungsportfolios in unseren Direktkanälen online einen deutlich höheren Anteil von Kundinnen gewinnen.

Wie wollen Sie weitere Kundensegmente erschliessen?

Unser Marketingbudget ist aufgrund unserer Grösse und der Tatsache, dass wir erst sechs Jahre am Markt sind, nach wie vor sehr überschaubar, und wir kommen damit nur punktuell gegen unsere grossen Konkurrenten an. Daher planen wir, Kundinnen und Kunden über neue, in andere Ökosysteme oder Plattformen integrierte Partnerschaften zu gewinnen. Dies kann immer auch unter dem Brand eines Partners stattfinden. Wir konnten in den letzten 24 Monaten beweisen, dass unsere technologische Plattform jeglichen Anforderungen gewachsen ist und sich unser Ansatz in der Schweiz etablieren lässt. Einzigartig an Simpego ist dabei, dass wir sowohl Technologiepartner als auch Risikoträger oder alles dazwischen sein können. So sind unter anderem unser Tierversicherungsprodukt mit Calingo und unser Joint Venture mit Helvetia für die Partnerschaft mit BMW Financial Services entstanden.

Im Bereich Tierversicherung stehen andere Namen auf den ersten beiden Plätzen unseres Rankings. Simpego hat angekündigt, gemeinsam mit Calingo eine neue Unfallversicherung für Hunde und Katzen anzubieten. Wie weit sind diese Pläne vorangeschritten, und wie schätzen Sie das Marktpotenzial in diesem doch eher kleinen Segment ein?

Wir haben unsere Tierversicherung im vierten Quartal 2022 unter dem Brand unseres Partners Calingo lanciert. Gemeinsam mit unserem Partner konnten wir seit Ende 2023 auch namhafte weitere Versicherungsunternehmen wie zum Beispiel die Swica für den Vertrieb des Produktes gewinnen, und seit Herbst 2024 bieten wir das Produkt auch unseren Simpego-Kunden und unseren Vertriebspartnern an. Aufgrund der in der Schweiz nach wie vor sehr geringen Marktdurchdringung von Tierversicherungen gehen wir in diesem Segment von einem überdurchschnittlichen Marktwachstum aus. Es war uns ein Anliegen, nicht die klassischen Sachversicherungsprodukte für Tiere zu kopieren, sondern unseren Schweizer Kundinnen und Kunden etwas Neues und Innovatives anzubieten, was man für ein wichtiges Familienmitglied ebenfalls haben möchte. Es handelt sich daher um ein qualitativ hochwertiges Produkt mit einer umfassenden Absicherung.

Pax hat die Mehrheitsbeteiligung an Simpego auf über 60 Prozent aufgestockt. Wie spürbar ist diese Eigentümerschaft im operativen Geschäft?

Das hängt ein bisschen davon ab, wen sie im Unternehmen fragen. Im Kundenservice, Vertrieb und Schadenservice spüren wir diese Veränderung der Aktienanteile operativ nicht wirklich. Im Finanzteam und in den Verwaltungsratssitzungen ist dies schon eher der Fall. Es ist aber selbstverständlich gut für Simpego, dass wir uns auf einen soliden und Know-how-starken Partner im Hintergrund verlassen können, welcher uns insbesondere in finanziellen, regulatorischen oder rechtlichen Angelegenheiten stark unterstützt.

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