Um die Rechnung vor künftig grösseren und teureren Ereignissen zu schützen, hebt der Rückversicherer Swiss Re die Tarife an, wie sich in dem am letzten Donnerstag vorgelegten Bericht zum ersten Quartal zeigte. In der April-Runde zur Erneuerung auslaufender Verträge wurden die Preise um 19 Prozent angehoben. Bereits im Rahmen der umfangreichen Januar-Runde bewegte sich der Anstieg in dieser Grössenordnung.
Preise werden weiter steigen
«Stand heute und mit Blick auf das Jahr 2024 sehe ich am Rückversicherungsmarkt keine Anzeichen für eine Trendumkehr zu sinkenden Preisen», sagte Finanzchef John Dacey im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Vielmehr dürften sie weiter steigen, etwa in der nächsten Runde im Juni, wo Verträge in dem von Windstürmen stark getroffenen US-Bundesstaat Florida zur Erneuerung anstehen. Allerdings lasse die Swiss Re beim Abschliessen und Erneuern von Rückversicherungen Vorsicht walten, laut Dacey vor allem im Geschäft mit Hurrikan-Risiken in Florida sowie im US-Haftpflichtbereich.
Hohe Katastrophenschäden
Wie dringend drastische Preisanpassungen sind, hat sich bei Swiss Re im ersten Quartal 2023 erneut gezeigt. Die Kosten für Grosskatastrophen schätzt der Konzern auf knapp 600 Millionen US-Dollar, was im Vergleich zu anderen Startquartalen viel ist. Allein für das schwere Erdbeben von Anfang Februar in der Türkei und Syrien wurden netto 426 Millionen verbucht. (awp/hzi/kbo)