Im Fokus stehe eine erstklassige Kapitalausstattung und eine konstante oder höhere Dividende, teilte die Swiss Re vor dem Onlinetreffen mit den Investoren mit. "Wir sind für die Zukunft aller unserer Geschäftsbereiche zuversichtlich, denn die zugrunde liegende Ertragskraft der Gruppe entwickelt sich positiv", erklärte Konzernchef Christian Mumenthaler im Communiqué.

Dank der Rückstellungen gehe man davon aus, dass sich die Pandemie nur auf die Ertragskraft und nicht auf die Kapitalstärke der Gruppe auswirken werde. Die Risikoexponierungen würden sich künftig verringern, sagte Mumenthaler: "Wir fokussieren uns darauf, unsere Finanzziele zu erreichen."

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Die Swiss Re misst ihre Leistung anhand mittelfristiger Ziele, an denen sie festhält. Sie will über den Versicherungszyklus mit der Eigenkapitalrendite den risikofreien Zinssatz zehnjähriger US-Staatsanleihen um mindestens 700 Basispunkte übertreffen und das ökonomische Eigenkapital je Aktie jährlich um 10 Prozent steigern.


Besserer Schaden-Kosten-Satz erwartet

Bei der grössten Sparte, der Sach-Rückversicherung, verfolge die Swiss Re gezielte Wachstumsmöglichkeiten in einem sich verbessernden Markt. Der Schwerpunkt liege dabei auf der Erhöhung der versicherungstechnischen Margen. Der normalisierte Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) solle sich im Jahr 2021 voraussichtlich auf 96 Prozent oder tiefer verbessern.

Bei Werten unter 100 Prozent macht das Geschäft versicherungstechnisch Gewinn. In den ersten neun Monaten 2020 befand es sich allerdings in den roten Zahlen. Der Schaden-Kosten-Satz hat sich wegen der Coronaschäden von 1,6 Milliarden Dollar auf 110,3 Prozent verschlechtert nach 101,4 Prozent vor einem Jahr. Ohne die Coronaschäden hätte er bei 100,1 Prozent gelegen.

Beim Erstversicherungsgeschäft von Grossunternehmen (Corso) sei der Turnaround auf gutem Weg, hiess es. Beim Sorgenkind des Konzerns zeigt sich die Swiss Re zuversichtlich, 2021 einen normalisierten Schaden-Kosten-Satz von 98 Prozent oder tiefer zu erreichen. In den ersten neun Monaten belief er sich auf 118,7 Prozent. Ohne Corona wären es 96,0 Prozent gewesen.

Ein ausgesprochen harter Markt biete Chancen für profitables Wachstum in Bereichen, in denen Corporate Solutions Wettbewerbsvorteile habe, schrieb die Swiss Re: Mittelfristig plane Corso die Umstellung auf ein stärker diversifiziertes und zyklusunabhängigeres Gewerbeversicherungsmodell, das einen erweiterten Zugang zu Firmenkunden ermögliche.


Grosses Neugeschäft bei L&H RE

Die Leben- und Kranken-Rückversicherung (L&H Re) bleibe trotz der Coronaseuche in der Erfolgsspur. "Das Segment hat in grossem Umfang Neugeschäft generiert, vor allem in Asien", schrieb die Swiss Re. Zusammen mit dem Management des Bestandsgeschäfts bilde dies die Basis für Ertragswachstum in der Zukunft. Und das Asset Management habe trotz der tiefen Zinsen erneut eine starke Rendite auf Kapitalanlagen (ROI) erzielt.

Bei der Digitalversicherungsplattform für andere Versicherer, Iptiq, gebe es weiteres Wachstum. Das Kerngeschäft von Iptiq habe inzwischen 40 Vertriebspartner, mehr als 500'000 Kunden und gebuchte Bruttoprämien in Höhe von 300 Millionen Dollar. Der implizite Marktwert von Iptiq sei mittlerweile auf rund 2 Milliarden Dollar gestiegen, schrieb die Swiss Re. (awp/hzi/kbo)