Dies beeinflusst Berichten zufolge die Urteile in messbarer Weise und verstärkt deren Ausmasse sowie die anhaltende Unsicherheit auf dem Haftpflichtmarkt für Rückversicherer und Versicherer, wie das Branchenportal Reinsurance News am Freitag mitteilte. «Traditionelle wirtschaftliche Faktoren wie Lohninflation, Entwicklung der Gesundheitskosten und Anstieg des Verbraucherpreisindexes können das Tempo, mit dem Haftpflichtforderungen eskalieren, nicht mehr erklären», so Swiss Re in dem neuen Bericht. Der Rückversicherer erklärte, dass diese wachsende Kluft zwischen den wirtschaftlichen Fundamentaldaten und den tatsächlichen Schadenfällen als soziale Inflation bezeichnet wird, die weitgehend durch den Missbrauch des Rechtssystems verursacht wird. Swiss Re fuhr fort: «Obwohl viel über die verhaltensbezogenen Ursachen des Missbrauchs des Rechtssystems geschrieben wurde – Taktiken von Klägeranwälten, sich wandelnde Einstellungen der Geschworenen oder sich ausweitende Haftungstheorien –, sind diese Darstellungen weitgehend anekdotisch geblieben. Sie sind weithin akzeptiert, werden oft wiederholt, aber selten quantifiziert.

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Vor diesem Hintergrund führte Swiss Re seine Studie «2025 Behavioral Social Inflation Study» durch, um die seit langem in der Branche vermuteten Trends mit Zahlen zu untermauern. Im Rahmen der Umfrage wurden 1.150 Erwachsenen in den USA eine Reihe von zufälligen Rechtssimulationen vorgelegt, um eine Einschätzung der Verhaltensfaktoren zu erhalten, die die heutigen Prozessausgänge beeinflussen. «Die Ergebnisse bestätigen, dass sich die Stimmung der Geschworenen entscheidend zugunsten der Kläger verschoben hat und dass diese Verschiebung die Urteile in messbarer Weise beeinflusst. Entscheidend ist, dass dieser Effekt nicht auf Fortune-500-Unternehmen beschränkt ist. In Fällen mit schweren Verletzungen empfehlen Geschworene fast ebenso häufig hohe Entschädigungen gegen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wie gegen grosse Konzerne», so Swiss Re.