Trotz der Inflation und des Rückgangs der Finanzmärkte verzeichnet die Gruppe Vaudoise Versicherungen ein sehr gutes operatives Ergebnis, das auf die positivere Schadenbelastung zurückzuführen ist. Die Gruppe kann somit die Dividende der Namenaktien B der Vaudoise Versicherungen Holding um CHF 2.– auf CHF 20.– erhöhen und die Dividende der Namenaktie A von CHF 0.30 beibehalten. Zudem kann eine hohe Ausschüttung auf die Anteilscheine der Mutuelle Vaudoise für die Genossenschafterinnen und Genossenschafter ausbezahlt werden. Das Eigenkapital bekam die negative Performance der Finanzmärkte zu spüren und sank im Vergleich zum Vorjahr um 7,0 % auf rund CHF 2,3 Milliarden.

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Vaudoise-Kennzahlen per 31.12.2022

Vaudoise-Kennzahlen per 31.12.2022

Quelle: Vaudoise

«Wir freuen uns darüber, dass unsere Strategie auch weiterhin Früchte trägt: Wir verzeichnen ein starkes Umsatzwachstum und eine verbesserte Schadenbelastung – und trotz des unsicheren Umfelds können wir ein sehr gutes Ergebnis vorweisen. Dank unserer finanziellen Stabilität und unserer genossenschaftlichen Wurzeln können wir zukünftige Herausforderungen mit Zuversicht angehen», sagt Jean-Daniel Laffely, CEO der Vaudoise-Gruppe. Die Vaudoise hat ausserdem ihre Strategie für die Jahre 2023 bis 2025 neu definiert.

Symbolische Marke bei den Nichtleben-Versicherungen überschritten

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte übersteigen die von der Vaudoise Allgemeinen gebuchten Prämien eine Milliarde Franken. Sie belaufen sich auf CHF 1,05 Milliarden.

In einem hart umkämpften Markt in allen Segmenten entwickelten sich die Vermögensversicherungen der Gruppe mit den Motorfahrzeug-, Haftpflicht- und Sachversicherungen weiter positiv und verzeichnen ein Wachstum von rund 5,8 %. Das liegt über dem Wachstum des Schweizer Markts. Mit über CHF 630 Millionen an gebuchten Prämien machen die Vermögensversicherungen mehr als 60 % der Prämien der Vaudoise Allgemeinen aus.

Dieses Wachstum verläuft jedoch nicht in allen Segmenten gleichmässig. Die Sachversicherungen verzeichnen ein Wachstum von 15,2 %, was insbesondere durch die Übernahme von Epona, Allgemeine Tierversicherungsgesellschaft AG, gefördert wurde. Die Haftpflichtbranche wächst um über 2,7 %. Im stark umkämpften Markt der Motorfahrzeugversicherungen verzeichnete das Unternehmen ein Wachstum von 2,3 %.

«Wir sind vorsichtiger auf dem Markt», sagt Jean-Daniel Laffely an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. «Die Vaudoise ist nicht eine Gesellschaft, die sehr grosse Risiken auf sich nimmt.»

Mit Animalia und Epona baut die Vaudoise-Gruppe ihre Mehrmarkenstrategie weiter aus und stärkt ihre Position als Schweizer Leader im Bereich Tierversicherungen.

Bei den Personenversicherungen Nichtleben beträgt das Prämieninkasso der Vaudoise über CHF 400 Millionen. Mit einem Wachstum von CHF 27,6 Millionen stellt das Geschäftsjahr 2022 das zweithöchste Jahreswachstum der Gesellschaft in diesem Sektor dar.

Das Wachstum bei den Personenversicherungen Nichtleben beträgt 7,1 %. Analog zum Schweizer Markt hat auch die Vaudoise beim Versicherungszweig Krankheit ein stärkeres Wachstum verzeichnet (+7,8 %) als bei den Unfallversicherungen (+6,1 %).

Dank der Zeichnungsdisziplin im Nichtleben-Geschäft konnte die Combined Ratio im Nichtleben-Geschäft 2022 um 3 Prozentpunkte auf 93,4 % verbessert werden – gegenüber 96,4 % im Vorjahr.

Starker Zuwachs bei den Lebensversicherungen

Dank einer Produktpalette, die sowohl bei den periodischen Prämien als auch bei den Einmalprämien angepasst wurde, stellt die Vaudoise-Gruppe eine Erhöhung des Inkassos um 19,4 % auf CHF 257,7 Millionen fest. Bei den Einmalprämien konnte die Vaudoise dieses Jahr zwei TrendValor-Tranchen vermarkten. Gleichzeitig hat sich der Erfolg des Produkts SerenityPlan weiter fortgesetzt. Die gute Wettbewerbspositionierung dieser Produkte, die garantierte Leistungen und Investitionen auf Risiko des Versicherungsnehmers kombinieren, ermöglichte gemäss Miteilung des Unternehmens den Vertrieb eines Prämienvolumens, wie es in dieser Höhe seit mehreren Jahren nicht mehr der Fall war.

Sinkende Anlageergebnisse

Im Geschäftsjahr 2022 sank das Anlagevolumen der Vaudoise um CHF 323,5 Millionen auf CHF 7 582,0 Millionen. Die Nettorendite gemäss Erfolgsrechnung sinkt 2022 auf 1,5 % (2021: 2,6 %). Die Netto-Performance zum Marktwert beträgt -9,9 % gegenüber 4,5 % im Vorjahr.

Ende 2022 beläuft sich der Gesamtwert des Immobilienparks der Vaudoise wie 2021 auf CHF 1,6 Milliarden. Der Anteil an Immobilienanlagen stieg auf 21,4 %. Im Jahr 2022 wiesen sowohl das Aktienportfolio als auch das festverzinsliche Portfolio eine negative Performance auf. Die gute Performance der Immobilienanlagen vermindert allerdings deren Einfluss auf das Finanzergebnis.

Neben dem aktiven Management ihrer eigenen Anlagen verwaltet die Vaudoise-Gruppe über ihre Tochtergesellschaften Berninvest AG und Vaudoise Investment Solutions AG auch Immobilienanlagen für Dritte im Wert von CHF 2 807,8 Millionen, was einem Anstieg von CHF 195,4 Millionen im Vergleich zu 2021 entspricht.

Hohe Risikofähigkeit

Die Gruppe weist gemäss Schweizer Solvenztest (SST) eine Risikofähigkeit auf, die über den aufsichtsrechtlichen Erfordernissen liegt, nämlich bei 359,9 %.

Verbessertes ESG-Rating der Gruppe durch Ethos

Die Vaudoise-Gruppe veröffentlicht ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht und kommuniziert so über ihre Aktionen und ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung als verantwortungsvolles Schweizer Unternehmen. Diese Vorgehensweise hat ausserdem dazu beigetragen, das von Ethos durchgeführte ESG-Rating der Vaudoise von der Note B+ auf A- zu verbessern.

Die Vaudoise ist seit 2019 Unterzeichnende der PRI-Initiative (Prinzipien für verantwortliches Investieren) und setzt zudem per 31. Dezember 2022 bei 82 % ihrer Finanzanlagen die Grundsätze der nachhaltigen Vermögensverwaltung um.

Überschussbeteiligung: CHF 43 Millionen Gewinnverteilung

Die Vaudoise gibt einen Teil ihres Gewinns an ihre Kundinnen und Kunden weiter. Im Einklang mit der genossenschaftlichen Strategie der Gruppe beteiligt die Vaudoise Allgemeine ihre Kundinnen und Kunden seit über einem Jahrzehnt in Form von Prämienrückerstattungen am Nichtleben-Gewinn. Dabei erhalten diejenigen mit einer Autoversicherung oder diejenigen mit einer Haftpflicht-/Sachversicherung abwechselnd einen Teil ihrer Prämien zurück. Bei den Nichtleben-Versicherungen beläuft sich der Betrag der Gewinnweitergabe 2023–2024 auf insgesamt CHF 43 Millionen. Das entspricht einem Prämienrabatt von 20 % für Versicherte mit einer Haftpflicht-/Hausrat- oder Sach-Versicherung. Bis am 30. Juni 2024 wird die Gruppe so seit 2011 über CHF 360 Millionen an die Kundinnen und Kunden weitergegeben haben.

Vaudoise Versicherungen Holding AG: Erhöhung der Dividende

Die Vaudoise Versicherungen Holding AG verzeichnet 2022 einen Gewinn von CHF 39,5 Millionen gegenüber CHF 88,7 Millionen im Vorjahr. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf eine ausserordentliche Dividendenausschüttung von CHF 50 Millionen im Jahr 2021 zurückzuführen.

An der Generalversammlung wird beantragt, die Dividende der Namenaktien B der Vaudoise Versicherungen Holding um CHF 2.– auf CHF 20.– zu erhöhen, die Dividende der Namenaktie A von CHF 0.30 beizubehalten und CHF 17 Millionen der freien Gewinnreserve zuzuweisen.

In Anwendung der Verordnung gegen übermässige Vergütungen (VegüV) werden der Präsident des Verwaltungsrats, alle Verwaltungsräte und die Mitglieder des Vergütungsausschusses jedes Jahr einzeln von der Generalversammlung wiedergewählt. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung der Vaudoise Versicherungen Holding AG vor, Philippe Hebeisen als Mitglied und Präsident des Verwaltungsrats wiederzuwählen. Der Verwaltungsrat beantragt, Nathalie Bourquenoud als Nachfolgerin von Chantal Balet Emery, deren Mandat aufgrund der Erreichung der im Reglement der Gruppe vorgesehenen Altersgrenze ausläuft, als neue Verwaltungsrätin zu wählen. Die sechs weiteren Verwaltungsratsmitglieder stellen sich für die Wiederwahl in ihrer heutigen Funktion zur Verfügung. Es sind dies Martin Albers (Verwaltungsrat), Javier Ferndandez-Cid (Verwaltungsrat), Eftychia Fischer (Verwaltungsrätin), Peter Kofmel (Verwaltungsrat), Cédric Moret (Verwaltungsrat) und Jean-Philippe Rochat (Verwaltungsrat). Für den Vergütungsausschuss wird vorgeschlagen, Jean-Philippe Rochat und Cédric Moret wiederzuwählen und Nathalie Bourquenoud zu wählen.

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung ausserdem vorschlagen, den Revisor Ernst & Young AG in Lausanne und ACTA Notaires als unabhängigen Stimmrechtsvertreter für ein weiteres Jahr zu verpflichten.

Aussichten 2023

Zurzeit geht die Vaudoise davon aus, dass sie ihr Wachstum im Nichtleben- und Lebenbereich nächstes Jahr fortsetzen wird. 

«Langfristig wollen wir überdurchschnittlich auf dem Markt wachsen; in der Deutschweiz um 1,5 bis 2 Prozent über dem Durchschnitt.« 

Die Volatilität der Finanzmärkte und der grosse Druck auf den Bankensektor haben die Gruppe dazu bewogen, ihre stark diversifizierten Anlagen beizubehalten. Ausserdem behält sie bei ihren Obligationenanlagen und ihren Absicherungen der Aktien und Devisen in Übereinstimmung mit ihrer Risikofähigkeit eine hohe Qualität bei. (pm/hzi/hoh/kbo)