Die Schweizer Versicherungsindustrie hat gemäss Medienmitteilung des Beratungsunternehmens Deloitte auch während der Coronakrise massgeblich zur Stabilität und zur Widerstandskraft von Wirtschaft und Gesellschaft beigetragen. Obwohl die die Pandemie gewisse Spuren in den Ergebnissen der Schweizer Versicherungsgesellschaften hinterlassen habe, sei die Branche nach wie vor in guter Verfassung. Der Schweizer Markt sei gesättigt und es gäbe scheinbar wenig, was die komfortable Position der Branche stören könnte, so Deloitte weiter.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Ein Blick auf andere Sektoren zeige stark veränderte Kundenerwartungen, hochgradig digitalisierte Kundenerlebnisse und den allgegenwärtigen Einfluss der grossen Tech-Unternehmen darauf, wie wir Produkte und Dienstleistungen kaufen und konsumieren würden. Gemäss Deloitte mehren sich die Anzeichen, dass diese Änderungen zunehmend stärker auf Versicherer übergreifen. COVID-19 könne auch als zusätzliches Aufbruchsignal verstanden werden, um die notwendigen Erneuerungen voranzutreiben.

Wandel in Sicht

Die Versicherungsexperten von Deloitte haben die bereits vorhandenen Zeichen der Veränderung gesammelt und analysiert. Sie zeichnen im neuen Report «Swiss Insurance 2030. Joining the digital Revolution» das Bild der Industrie im Jahr 2030. Die erfolgreichsten Versicherer werden diesen Wandel gemäss Deloitte in dreierlei Hinsicht vollziehen. 1: Sie definieren sich über die Macht ihrer Ökosysteme und ihrer zentralen Position darin. 2: Sie werden die Stärke der grossen Technologieunternehmen nutzen und mit ihnen zusammenarbeiten – und nicht gegen sie kämpfen. 3: Sie werden durchgehend digitalisiert sein, allerdings mit einer stark menschlichen Komponente.

Deloitte hat weiter den Zustand des Versicherungsmarktes für Privatkunden in der Schweiz untersucht und eine Befragung unter 1000 Kundinnen und Kunden durchgeführt. Gefragt wurde nach den Bedürfnissen und Wünschen, welches die Treiber zum Abschluss einer Versicherung sind, wie die Menschen sich über Versicherungen informieren und wo sie lieber digital agieren als sich mit einem Agenten oder Makler auszutauschen. Zudem wollte Deloitte wissen, ob die Konsumentinnen und Konsumenten offen sind für ausgebaute verhaltensbasierte Preismodelle und ob sie auf Aktivitäten oder Situationen bezogene Versicherungsangebote auf ihrem Smartphone erhalten möchten.

Ergebnis: Es zeichnet sich ein Generationenwechsel bei den Kundenbedürfnissen ab und die Versicherungsagenten werden noch nicht so schnell arbeitslos. So will die Kundschaft diese laut Umfrageergebnissen nicht durch Algorithmen und Roboter ersetzen – sie sollen vielmehr die digitalen Technologien bei der Beratung unterstützend einsetzen. Eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse wird diesen Frühling im «Swiss Insurance Consumer Report 2021» erscheinen.(deloitte/hzi/jal)