Herr Tschopp, Smile positioniert sich als Digitec Galaxus der Helvetia. Was ist damit genau gemeint?
Mit mittlerweile rund 160’000 Kunden ist Smile der grösste Digital-Versicherer der Schweiz und weist ein starkes zweistelliges Wachstum auf. Möglich macht dies ein, im Vergleich mit Helvetia, komplementäres Geschäftsmodell mit einer einzigartigen Marktpositionierung und Skalierungsfähigkeit.

Gerne ziehen wir hier jeweils den Vergleich zu Digitec Galaxus. Beide gehören zum Migros-Konzern, positionieren sich aber als eigenständige Brands mit klarem digitalen Fokus. Dank dieser Strategie ist Digitec Galaxus heute der mit Abstand erfolgreichste Online-Händler der Schweiz. Parallel dazu entwickelt sich aber auch die klassische Migros stetig weiter und hat eine unverändert grosse Bedeutung.

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Herr Campopiano: Heute startet Smile mit einem neuen Angebot. Erklären Sie bitte kurz, was sich hinter «Freemium» verbirgt.
Als erste Versicherung Europas erweitern wir unser Geschäftsmodell zu einem Freemium-Angebot, mit dem wir Versicherung in der ganzen Schweiz erlebbar machen. Das heisst, jeder kann sich unsere Smile-App ab sofort herunterladen und von attraktiven Dienstleistungen und Produkten kostenlos profitieren. Gleichzeitig gibt es auch spannende Upgrade-Elemente für zahlende Versicherungskunden.

Zum Angebot gehört unter anderem die Versicherung smile.shopping, die wir allen Usern und Kunden gratis zur Verfügung stellen und ihnen damit beim Online-Einkauf einen Versicherungsschutz bieten. Weiter gibt es einen neuen Marktplatz mit attraktiven Partnerangeboten aus unserem Ökosystem. Für die Erhöhung der Alltagsrelevanz und Interaktionsfrequenz setzen wir ausserdem sehr stark auf Gamification, Content und Community-Elemente.

«Mit Freemium erfinden wir die Welt nicht neu, sondern orientieren uns an erfolgreichen Consumer Brands.»

Herr Tschopp: Musste das Smile-Team bei Ihnen viel Überzeugungsarbeit für dieses Angebot leisten?
Nein, überhaupt nicht. Wir haben gemeinsam eine ambitionierte Vision entwickelt und diese mit klarem Fokus sowie viel Herzblut verwirklicht. Smile hat in den letzten drei Jahren wiederholt bewiesen, dass sie Innovationen nicht nur schnell und zielgerichtet umsetzen kann, sondern am Markt auch sehr erfolgreich ist. Hinter Smile steckt ein starkes und interdisziplinäres Team, welches sich konsequent auf den Kunden ausrichtet und dadurch erfolgreich unsere strategischen Ziele verfolgt.

Für mich trifft Smile Freemium den Nerv der Zeit. Die Kunden wollen heute relevante und personalisierte Produkte in Kombination mit einem einfachen und unkomplizierten Kaufprozess, alles gesteuert über das Smartphone. Smile Freemium zahlt genau auf diese Bedürfnisse ein und setzt neue Benchmarks in der User und Customer Journey.

Dies ist ein HZ Insurance-Artikel

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Herr Campopiano: Wie kamen Sie eigentlich auf diese Idee?
Andere Digital Brands wie Spotify haben bewiesen, dass man User mit einem kostenlosen Erlebnis überzeugt und daraus bezahlende Kunden gewinnen kann. In der Schweiz hat der Musik-Streaming-Dienst bereits rund 2,2 Millionen User gewonnen, davon haben rund 72 Prozent ein Bezahlabo. Mit Freemium erfinden wir die Welt also nicht neu, sondern orientieren uns an erfolgreichen Consumer Brands. Mit kostenlosen Dienstleistungen und Produkten sowie dem neuen Fokus auf User brechen wir aber bewusst mit ungeschriebenen Gesetzen in der Versicherungsindustrie. Wir wollen auch zukünftig das beste digitale Versicherungserlebnis am Markt bieten, und deshalb ist das Freemium-Angebot die logische Konsequenz.

Herr Tschopp: Was versprechen Sie sich seitens Helvetia von Freemium?
Helvetia hat sich für die Strategieperiode 2025 klare Ziele gesetzt, insbesondere an der Kundenschnittstelle. So fokussieren wir uns beispielsweise auf die Integrationsfähigkeit von Kundenplattformen, die Digitalisierung von Kunden-Touchpoints oder auch die personalisierte Kundenansprache durch den Ausbau von Data Analytics. Mit Smile Freemium sammeln wir wertvolle Erfahrungen, um das Kerngeschäft von Helvetia und unsere digitalen Geschäftsfelder weiter voranzutreiben.

«Mit Smile Freemium setzen wir neue Massstäbe in der Kundeninteraktion.»

Herr Campopiano: Es gibt schon Service-Apps für Nicht-Kunden. Was macht Smile anders, besser?
Es gibt einige spannende Beispiele von Service-Apps im Markt, die aber alle losgelöste Dienstleistungen, ausserhalb des eigentlichen Kerngeschäfts, anbieten. Dadurch werden insolierte technische Systeme aufgebaut, die wenig Informations- und Datenaustausch ermöglichen. Der Kunde hat deshalb kein durchgängiges Erlebnis und muss mehrere, nicht integrierte Applikationen bedienen, um seine Bedürfnisse zu decken.

Durch unsere radikale Cloud-First-Strategie ist Smile Freemium zu 100 Prozent in unsere Kernprozesse eingebettet. Das heisst von den ersten App-Erlebnissen ohne Login über den digitalen Abschluss bis hin zum vollständigen Versicherungsservice und spannenden Upgrades als zahlender Versicherungskunde. Mit der Smile-App erhält man ein End-to-End-Erlebnis entlang der ganzen User und Customer Journey.

Herr Tschopp: Wie passt Freemium in das Gesamtangebot des Helvetia-Universums?
Mit Smile Freemium setzen wir neue Massstäbe in der Kundeninteraktion. Dabei können wir sowohl bestehende Kunden binden als auch neue Kundensegmente ansprechen und begeistern. Durch den Fokus auf User erschliessen wir uns zusätzlich eine neue Wachstumsquelle, die wir anschliessend mit der besten User und Customer Journey abschöpfen können.

Herr Campopiano: Stichwort data for value: Weshalb glauben Sie, dass Nicht-Kunden ihre Daten preisgeben werden?
Diese Frage hören wir oft. Ich bin der starken Überzeugung, dass der User oder Kunde bereit ist, seine Daten mit uns zu teilen, wenn er dafür einen Mehrwert erhält. Bei unserem Drive-Coach-Telematics-Angebot beispielsweise müssen gewisse Daten für die Analyse des Fahrverhaltens preisgegeben werden. Die Nutzung über unsere Smile-App ist trotzdem hoch, weil unsere Kunden für sicheres Fahren auch belohnt werden. Letztlich geht es bei der Datenfreigabe auch um Vertrauen, das wir durch Transparenz und Erlebnisse eines Freemium-Modells sukzessiv aufbauen können.