Herr Dresig, zu Beginn des Jahres mussten Sie bekannt geben, dass aus dem Deal mit der Zurich nichts wird. Warum sind die Übernahmepläne nicht zustande gekommen?

Die Akquisition eines Bestands traditioneller Lebensversicherungen der Zurich Gruppe Deutschland durch die Viridium Gruppe konnte vor dem Hintergrund unserer aktuellen Eigentümerstruktur nicht wie geplant durchgeführt werden. Wir bedauern dieses Ergebnis weiterhin sehr.

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Wir sehe enormes Potential für Wachstum.

Tilo Dresig, CEO Viridium.

Denn die geplante Akquisition hätte aus unserer Sicht sehr klare Vorteile für die Kunden geboten. Die Gründe lagen ausserhalb der Einflusssphäre von Viridium. Wir werden unsere bisherige Strategie weiterverfolgen und perspektivisch wieder Wachstumschancen wahrnehmen.

Es hiess, eine Beteiligungsgesellschaft sei für die Bafin, die Regulierungsbehörde, nicht eine geeignete Eigentümerin für einen Lebensversicherer zu sein. Zu recht?

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir nicht über mögliche neue Investoren spekulieren.

Werfen wir einen Blick auf die Schweiz. Wie schätzen Sie den hiesigen Markt für Viridium ein?

Für die Viridium Gruppe ist Deutschland der Kernmarkt und unser derzeitiger Fokus. Wir sehen dort enormes Potential für Wachstum durch weitere Transaktionen.

Sie sagen, das Run-off-Geschäft lohne sich sowohl für Unternehmen als auch für die Kundschaft. Warum?

Unsere Aktivitäten zielen darauf ab, bestehende Lebensversicherungen attraktiver zu machen. Damit schaffen wir Mehrwert für unsere Kunden. Sie profitieren von höheren Überschüssen, hoher Kapitalstärke und langfristig nachhaltiger operativer Stabilität.

Auch für die Erstversicherer liegen die Vorteile auf der Hand. Und zwar unabhängig von der Zinsentwicklung: Mit dem Verkauf von Altbeständen können Erstversicherer Kapital, Managementkapazitäten und operative Ressourcen für den Ausbau ihres Kerngeschäfts freisetzen, und sich damit zukünftiges Wachstum zu ermöglichen.

Apropos Wachstum: Wie beeinflusst die Künstliche Intelligenz das Geschäftsmodell bei Viridium?

Unser Geschäftsmodell wird von der Künstlichen Intelligenz nicht verändert. Natürlich nutzen wir jedoch in unserem operativen Geschäft und in Prozessen Künstliche Intelligenz sowie auch andere Technologien, um unsere Plattform im Interesse unserer Versicherten laufend zu optimieren.

Andrea Hohendahl von HZ Insurance
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