Im letzten Oktober, mitten im Corona-Lockdown, wurde Virginia Küpfer zur stellvertretenden Leiterin der Verkaufsregion Zürich bei Axa ernannt. Da war sie 25 Jahre alt. «Ich stehe jetzt an der Schnittstelle zwischen dem Vertriebsnetz und der Generaldirektion, und das ist wirklich spannend», sagt sie. Denn mit der Co-Führung von zehn Generalagenturen der Axa gewinnt sie seither einen vertieften Einblick in die Vertriebswelt. Zuvor war sie im Controlling des Versicherungskonzerns tätig und arbeitete in Strategie- und Transformationsprojekten der Distribution mit.

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Strategische Themen 

In ihrer aktuellen Funktion geht es vielfach um die direkte Vermittlung zwischen Generaldirektion und Aussendienst – denn die Wünsche sind nicht immer deckungsgleich. «Als stellvertretende Leiterin der Verkaufsregion transportiere ich die Unternehmens- und Distributionsstrategie in die Generalagenturen, nehme aber auch ihre Wünsche und Ziele auf und lasse diese wiederum in die Strategieentwicklung einfliessen», erklärt sie ihre Hauptaufgabe, die sich so anhört, als erfordere sie viel diplomatisches Geschick. «Der persönliche Kontakt schafft das Vertrauen», ist sie überzeugt. Sie sei aber auch noch in der Lernphase, woraus sie keinen Hehl macht, und stelle viele Fragen. Und sie freut sich darauf, künftig noch verstärkt in strategische Themen auf der Generaldirektion und in die Organisationsentwicklung der Generalagenturen involviert zu sein. «Jetzt kann ich das theoretische Wissen, das ich mir im Studium angeeignet habe, in die Praxis umsetzen», sagt sie. Studiert hat sie Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen und soeben hat sie ihren Master in Unternehmensführung mit Zusatzausbildung in Wirtschaftspädagogik abgeschlossen. 

Erfolgreiche Turnerin

In der Praxis mache ihr das Lernen grossen Spass, sagt sie. Wohin ihr beruflicher Weg noch führen wird, lässt sie erst einmal offen. «Hauptsache, ich habe mit Menschen zu tun und kann gemeinsam mit anderen etwas erreichen und weiterentwickeln», beschreibt die amerikanisch-schweizerische Doppelbürgerin ihr derzeitiges Karriereziel. Weit gebracht hat sie es bereits als Turnerin. Einst als Oberturnerin und heute als aktives Vorstandsmitglied engagiert sie sich mit viel Herzblut im heimischen Turnverein Hettlingen. Und als Stufenleiterin beim Cevi Schweiz hat sie Mädchen zu Gruppenleiterinnen ausgebildet, viele Lager mitorganisiert und an ihnen teilgenommen. 

Schweizer mit amerikanischem Touch

Das klingt wie die perfekte Symbiose der amerikanischen Hands-on-Mentalität und dem schweizerischen Hang zum Perfektionismus. Virginia verkörpert nämlich beides, da sie nicht nur ein Semester in Texas studiert hat, sondern als Kind Schweizer Eltern, die aus beruflichen Gründen damals in den USA weilten, in New Jersey geboren ist. Als Virginia sieben Monate alt war, kehrten sie in die Schweiz zurück. Mit der Rückkehr in die Heimat hat die Familie Küpfer aber auch einige amerikanische Traditionen mitgebracht, wie zum Beispiel an Weihnachten, wo es die Geschenke erst am 25. Dezember gibt, oder die Hamburger, die am 4. Juli zur Feier des amerikanischen Nationalfeiertags auf den Grill kommen. 

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