Die Inflation ist nach wie vor die Hauptsorge der Versicherer, wie eine Studie des Swiss Re Institute zeigt. Die Auswirkungen der Inflation auf die Weltwirtschaft haben dazu geführt, dass das weltweite Gesamtvolumen der Versicherungsprämien 2022 geschätzt um real 0,2 Prozent sinkt.

In den Jahren 2023 und 2024 soll die Versicherungsindustrie aber mit einem durchschnittlichen Plus von real 2,1 Prozent pro Jahr zum Prämienwachstum zurückkehren, schreibt das Swiss Re Institute. Als Gründe nennt es eine Kombination aus nachlassender Inflation, einem härteren Markt in den Sach- und Haftpflichtsparten sowie eine stärkere Nachfrage nach Lebensversicherungen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Ein Lichtblick für die Versicherungswirtschaft seien dabei die Zinsanhebungen der Zentralbanken, die mittelfristig zu einer Verbesserung der Anlageergebnisse führen dürften.

Investitionen in die Realwirtschaft werden rentabler

Für Swiss-Re-Chefökonom Jérôme Haegeli dürfte sich die Weltwirtschaft angesichts von Inflations- und Zinsschocks spürbar abkühlen. Doch das sei längerfristig positiv: «Durch höhere risikofreie Zinssätze dürften auch die Renditen von Investitionen in die Realwirtschaft steigen.»

Laut Swiss Re Institute dürften angesichts der höheren Zinsen inflationäre Rezessionen auf die grossen Volkswirtschaften, vor allem in Europa, in den nächsten 12 bis 18 Monaten zukommen.

Kommende Erholung wird Nichtlebenssegment treiben

Das Swiss Re Institute prognostiziert eine Erholung des realen Prämienwachstums im Nichtlebenssegment von schwachen 0,9 Prozent im Jahr 2022 auf 1,8 Prozent im Jahr 2023 und 2,8 Prozent im Jahr 2024. Der erwartete Anstieg in Europa spiegelt die Verbesserung der Wirtschaftslage im Zuge der Erholung von dem bevorstehenden Abschwung wider.

Darüber hinaus dürften mögliche Erhöhungen der Versicherungstarife und eine nachlassende Inflation in den USA sowie ein günstigeres reales Wachstum in Asien ein stärkeres Prämienwachstum in diesen Regionen unterstützen. China, auf das 60 Prozent aller Nichtlebensprämien in den Schwellenländern entfallen, könne 2023 mit einem realen Wachstum der Nichtlebensprämien von 4 Prozent und 2024 mit 5,8 Prozent rechnen.

Lebensversicherungsprämien werden dank Schwellenländern wachsen

Die Krise der Lebenshaltungskosten in den Industrieländern hat 2022 zu einem geschätzten Rückgang der weltweiten Lebensversicherungsprämien um real 1,9 Prozent geführt. Für 2023 und 2024 wird ein Prämienwachstum von real 1,7 Prozent prognostiziert, primär aufgrund eines Wachstums von 4,3 Prozent in den Schwellenländern unter Einschluss Chinas.

(pm/hzi/gku)