Noch seien die Auswirkungen im Zusammenhang mit Corona mit grossen Unsicherheiten behaftet, schreibt die Zurich am 14. Mai 2020. Doch dürften die Turbulenzen an den Finanzmärkten und der zu erwartende Konjunkturabschwung sowohl den Umsatz als auch den Gewinn belasten.

Die Gruppe geht laut ersten Szenario-Berechnungen davon aus, dass sich die Schadenforderungen der Kunden auf rund 750 Millionen US-Dollar belaufen könnten. 280 Millionen davon seien im ersten Quartal erfasst worden.

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Die Zurich habe seit Beginn der Gesundheitskrise die Verpflichtungen jederzeit erfüllt, unterstreicht die Gesellschaft. Man habe den Kunden etwa Prämiennachlässe, Zahlungsaufschübe und Deckungserweiterungen gewährt. Und auch der US-Partner Farmers Exchanges kündigte für Kleinunternehmen Prämienrabatte in Höhe von 300 Millionen Dollar an.

Bilanz unter Druck

Unter den Marktturbulenzen gelitten hat die Bilanz der Zurich-Gruppe. Finanzchef George Quinn bezeichnet die Finanzlage trotz des Rückgangs im ersten Quartal aber als nach wie vor stark. "Ich bin zuversichtlich, dass die Gruppe gut aufgestellt ist, um die gegenwärtigen Herausforderungen zu meistern", lässt er sich zitieren.

Die Z-ECM-Quote, die zur Steuerung des Geschäfts herbeigezogen wird, lag konkret Ende März bei geschätzt 101 Prozent nach 129 Prozent Ende 2019. Die Zurich strebt einen Wert von 100 bis 120 Prozent an.

Die im Rahmen der Vorgaben der Finanzmarktaufsicht Finma berechnete SST-Quote dürfte den Angaben zufolge zum Quartalsende bei noch 186 Prozent nach 198 Prozent zu Jahresbeginn gelegen haben.

Wachstum im Schadengeschäft

Derweil sind die Prämieneinnahmen im Schadengeschäft im Startquartal gewachsen. Sie legten um 5 Prozent auf 9,68 Milliarden Dollar zu. In Lokalwährungen und bereinigt um Zu- und Verkäufe stiegen die Einnahmen um 7 Prozent.

Gewachsen ist der Versicherer in erster Linie in der Marktregion Europa, Nahen Osten und Afrika (EMEA) mit einem bereinigten Anstieg von 8 Prozent sowie in Nordamerika mit einem Plus von 7 Prozent. Vor allem in Nordamerika konnten die Prämiensätze deutlich erhöht werden.

Zum ersten Quartal legt die Zurich nur wenige Kennzahlen und keine Angaben zum Gewinn vor. Im Neugeschäft der Lebensversicherung nahm das sogenannte Jahresprämienäquivalent (APE) um knapp einen Fünftel auf 958 Millionen Dollar ab. Die Zahl setzt sich aus neu gewonnenen Prämien und einem Zehntel der eingenommenen Einmalprämien zusammen.

Der Rückgang sei auf die ersten Auswirkungen der Coronakrise insbesondere in Asien und Brasilien zurückzuführen, heisst es. Da mussten nämlich von den Regierungen verordnet sämtliche Vertriebskanäle mit Kundenkontakten geschlossen werden, was das Gewinnen neuer Kunden erschwert.

Mit den für Farmers erbrachten Dienstleistungen nahm die Zurich derweil 938 Millionen Dollar an Gebühren ein. Das Plus von 13 Prozent war auf Anpassungen in der Rechnungslegung zurückzuführen. Um diese bereinigt belief sich das Wachstum auf 2 Prozent.

(awp/hzi/kbo)