Für viele ein Objekt der Spekulationsbegierde, für andere – insbesondere Tech-Begeisterte – ein Mittel zum Bezahlen und für Geld-Transaktionen und wieder für andere ein willkommenes Instrument zur Wertaufbewahrung: Bitcoins sind gefragt – mit rasant steigender Tendenz.

Während die einen mit der Kryptowährung zocken und Kursgewinne machen wollen, umgehen andere damit staatliche Kontrollen. Nicht nur Gauner investieren in Bitcoins, sondern zuletzt immer mehr Menschen beispielsweise in Simbabwe. Nachdem der langjährige Präsident des Landes, Robert Mugabe, den afrikanischen Staat abgewirtschaftet hatte, gab es nicht nur immense Inflation im Land, sondern auch kaum mehr Vertrauen in Notenbank und Regierung. Die Menschen dort parken ihre Ersparnisse seit einiger Zeit verstärkt nicht in zunehmend wertlosen Simbabwe-Dollars, sondern in Bitcoins. 10'000 Dollar soll ein Bitcoin dort schon kosten.

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Bitcoin – enorme Kursgewinne

Der handelsübliche Preis liegt derzeit bei 8'200 Dollar. Seit Empfehlung in stocksDIGITAL vor fünf Monaten hat sich der Kurs damit bereits verdreifacht. Das Anfang Juni von vielen Experten für Ende 2017 vorausgesagte Kursniveau von 3000 Dollar je Bitcoin ist damit um Lichtjahre überschritten.

Bitcoins polarisieren und spalten die Börsencommunity und Finanzfachwelt. Während die einen da die Wiederholung einer Hausse wie der Tulpen im 17. Jahrhundert sehen, als sich der Preis für Tulpenzwiebel in Amsterdam innert weniger Jahre auf ein Vieltausendfaches erhöht hatte um dann schliesslich am Ende zu kollabieren, sehen andere noch enormes Potential.

Experten erwarten Kurse von 50'000 Dollar

Ronnie Moas, Gründer und Direktor des Finanzhauses Standpoint Research beispielsweise hielt bereits im Juli bei einem Bitcoin-Kurs von rund 2'500 Dollar bis Jahresende Kurse von 7'500 Dollar für möglich. Behält der Finanzexperte auch mit seiner langfristigen Prognose Recht, dann ist da noch viel mehr drin. Denn für das Jahr 2027 prognostiziert Moas einen Kurs von 50'000 Dollar je Bitcoin. Andere Experten halten sogar einen Anstieg auf 100'000 Dollar möglich.

Grund für diese Prognose: Einerseits hohe und stark steigende Nachfrage nach der Kryptowährung, andererseits ein begrenztes Angebot. Während immer mehr Menschen diese Währung auch nutzen, weil sie nicht von Staaten oder Notenbanken gesteuert und kontrolliert wird, müssen neue Bitcoins durch aufwendige Rechnerleistungen von Computern generiert werden. Da der Rechenaufwand wegen der zugrundeliegenden Formel mit wachsender Zahl an Bitcoins steigt, lohnt sich die Schaffung neuer Währungseinheiten im Zeitverlauf und Volumenanstieg immer weniger.

ETF-Phantasie

Laut Blockchain.info sind derzeit rund 16,7 Millionen Bitcoins weltweit im Umlauf und derzeit kommen täglich weitere 1500 bis 2000 neue Geldeinheiten hinzu. Allerdings gibt es eine Obergrenze. Aus dem Algorithmus ergibt sich eine maximale Bitcoin-Zahl von 21 Millionen Stück. Diese soll Schätzungen zufolge etwa im Jahr 2100 erreicht sein.

Begrenztes Angebot, hohe Nachfrage – da sind tatsächlich weiter steigende Kurse bei Bitcoin zu erwarten. Und da könnte jetzt sogar zusätzliche Dynamik reinkommen. Bisher gibt es noch kein ETF auf Bitcoins. Mit so einem Produkt könnten Anleger ganz einfach in die künstliche Währung investieren. Das würde ein viel breiteres Publikum erschliessen und den Kurs wahrscheinlich zusätzlich anschieben.

Erster Bitcoin-Future im Dezember

Solche ETFs sind aber bisher von der Börsenaufsicht nicht zugelassen. Phantasie kommt jetzt aber auf durch die Einführung eines Futures auf Bitcoin an der Chicago Mercantile Exchange CME. Diese wichtige Terminbörse will bereits am 10. Dezember einen Terminkontrakt auf Bitcoins anbieten und das könnte dann der erste Schritt sein zu einem Bitcoin-ETF.

Auch Schweizer Finanzdienstleister sind in dem Metier aktiv. So hat Swissquote gestern das erste aktiv verwaltete Bitcoin-Zertifikat lanciert. Bei diesem Produkt werden nach eigens von Swissquote entwickelten Anlagevorschriften, welche die Preisentwicklung der Kryptowährung möglichst genau prognostizieren sollen, 60 bis 100 Prozent der Anlagesumme in Bitcoins gehalten. Wird ein Preisanstieg der Computerwährung erwartet, steigt der Bitcoin-Anteil im Zertifikat in Richtung 100 Prozent, wird ein Kursrückgang errechnet, wird der Anteil von US-Dollar im Portfolio auf bis zu 40 Prozent erhöht.

Swissquote lanciert ein Bitcoin-Produkt

Mit diesem Vehikel können Anleger ohne eigenen Zugang zu einer Bitcoin-Plattform auf Kurssteigerungen der Kryptowährung spekulieren und sind damit beispielsweise auch keinen Hackerangriffen ausgesetzt, die auf den Diebstahl von Bitcoins abzielen. Das Zertifikat (ISIN: CH0372703436) lautet auf Dollar, die Mindestanlagesumme beträgt 1000 Dollar und die jährlichen Verwaltungskosten 1,5 Prozent.

Eine weitere Alternative zum Direktkauf von Bitcoins ist die Aktie von Bitcoin Group (ISIN: DE000A1TNV91). Die Holding investiert in Unternehmen aus den Bereichen Kryptowährung und Blockchain und hält 100 Prozent der Anteile an der Bitcoin Deutschland AG, dem einzigen zugelassenen Handelsplatz für Bitcoins in Deutschland. In der Aktie von Bitcoin Group steckt dabei im Moment sogar noch mehr Treibstoff als in der Kryptowährung selbst. Hat sich der Kurs der Holding aus Herford in Nordrhein-Westfalen doch in den letzten fünf Monaten fast verzehnfacht. Kommt es zur Auflage eines ETF, könnte die Aktie bald dreistellig sein.