Das war ein Rückschlag für den ganzen Sektor. Nachdem die Titel von Lithium-Aktien im vergangenen Jahr einen Höhenflug erlebt hatten und dabei viele Firmen des Segments um 50 Prozent, ja zum Teil sogar um 100 Prozent, gestiegen waren, sorgten im Frühjahr der grösste Lithium-Produzent der Welt – Sociedad Quimica y Minera de Chile, kurz SQM – und zeitgleich Morgan Stanley für Ernüchterung und rasant fallende Kurse in der Branche. Kursverluste bei Lithium-Aktien um 50 Prozent waren keine Seltenheit.

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SQM hatte damals nämlich gemeldet, ihre Produktionskapazität an Lithium von 48'000 Tonnen in 2017 auf 70'000 Tonnen in diesem Jahr auszubauen und dann im nächsten Jahr nochmals auf 100'000 Tonnen zu steigern. Die Analysten von Morgan Stanley hatten dann zeitnah ihre Einschätzung über den Sektor in einer Studie dargelegt. Die Experten hielten es für möglich, dass neue Projekte und die geplante Ausweitung der Kapazitäten etwa von SQM bis 2025 das Lithium-Angebot um 500'000 Tonnen im Jahr erhöhen könnte. Die Folge sei ein Überangebot und fallende Preise mit einer Halbierung auf rund 7000 Dollar je Tonne.

Hoffnung im Lithium Sektor


Von dieser Prognose und dem geplanten Kapazitätsanstieg bei SQM hat sich der Sektor bisher nicht erholt. Sogar ein Dickschiff für Lithium- und Batterie-Anleger wie das Global Lithium ETF (ISIN: US37954Y8553) von Global X mit einer Börsenkapitalisierung von rund 1,0 Milliarden Dollar, in dem nur grosse Player wie etwa auch SQM enthalten sind, dümpelt vor sich hin. Das ETF notiert immer noch rund 20 Prozent unter seinen Hochs vom Januar.


Nun allerdings keimt neue Hoffnung auf. Die Stimmung zu Lithium könnte wieder in den positiven Bereich drehen: Denn die Überversorgung mit Lithium kommt möglicherweise nun doch nicht. Abgesehen davon, dass der Lithium-Preis nach wie vor auf rekordhohen Niveau zwischen etwa 15'000 Dollar je Tonne in Europa und rund 23'000 Dollar je Tonne in China verharrt, halten nun die Analysten von Goldman Sachs einen hohen Überschuss bei Lithium doch wohl eher für nicht so wahrscheinlich. Denn wie die Experten betonen, sei die Entwicklung neuer Lithium-Minen und -Fabriken nicht so einfach und der Absturz bei Lithium-Aktien übertrieben.


Neue Batteriefabriken und stark steigende Nachfrage nach Lithium


Nach Angaben des auf Rohstoffe wie Lithium spezialisierten Beratungshauses Benchmark Minerals sind derzeit 36 Megafabriken für Batterien mit einer jährlichen Kapazität von 470 GWh bis 2023 in Planung oder schon im Bau. Das entspricht in etwa der Kapazität für die Produktion von Batterien für etwa sechs bis sieben Millionen E-Autos.


Die Experten von Benchmark Minerals sehen deshalb auch eine Vervierfachung der Nachfrage nach Lithium bis 2025 auf etwa 900'000 Tonnen jährlich. Der von Morgan Stanley Anfang des Jahres erwartete Überschuss im Lithium-Angebot würde dadurch wahrscheinlich mehr als kompensiert. Immerhin rechnet Benchmark Minerals ab 2021 mit einer Nachfrage nach Lithium über dem Angebot. Und da kommt auch nochmals die Einschätzung von Goldman Sachs zurück. Denn die Benchmark-Spezialisten sagen, es würde sieben Jahre dauern um eine neue Lithium-Mine an den Start zu bringen.


Lithium-Explorer könnten vor einem neuen Aufschwung stehen


Das bedeutet: Das Angebot dürfte trotz der genannten möglichen Produktionsausweitung wie etwa durch den Markführer SQM mit der Nachfrage kaum Schritt halten. Der Preis für Lithium dürfte also hoch bleiben. Und das ist gut für Lithium-Aktien insbesondere die Explorer.
Börsianer, die an einem erneuten Lithium-Aufschwung mitverdienen wollen, nehmen deshalb Lithium-Explorer ins Visier, die im Zuge der allgemeinen Lithium-Abstinenz der Anleger in den letzten Monaten besonders unter die Räder gekommen sind. Dazu zählen etwa Avonlea Minerals (ISIN: AU000000AVZ6), Tantalex Resources (ISIN: CA87588V1085) oder Rock Tech Lithium (ISIN: CA77273P2017).


Spannende Einzelwerte


Dabei gab etwa Rock Tech erst vor wenigen Tagen im Rahmen einer aktuellen Ressourcenschätzung einen Anstieg seines Lithiumvorkommens im Schürfgebiet in Kanada um 40 Prozent bekannt. Etwa im August ist eine Wirtschaftlichkeitsstudie zu erwarten die auch die Kosten für die Förderung aufzeigen soll. Gut informierte Kreise erwarten dabei einen Preis von etwa 6000 Dollar je geförderter Tonne Lithium. Beim aktuellen Lithium-Preis eine Gewinnspanne je Tonne von etwa 6000 oder 7000 Dollar. Ab 2021 soll Rock Tech dann mit der Produktion beginnen und nach zuerst etwa 8000 Tonnen ab 2022 etwa 15000 Tonnen Lithium jährlich fördern. Der Gewinn je Rock Tech-Aktie könnte damit schon in wenigen Jahren im Bereich von 1,0 Euro – rund 1,50 kanadischen Dollar – oder höher liegen. Ein 1er-KGV. Rock Tech hätte damit Potenzial zum Kurs-Vervielfacher.


Anleger, die breiter gestreut und insbesondere auf Unternehmen setzen wollen, die schon erfolgreich im Bereich E-Mobilität, Smartphones, Lithium oder Batterien tätig sind, greifen zum eingangs erwähnten Lithium-ETF (ISIN: US37954Y8553). Dort sind rund zwei Dutzend wirklich ganz schwergewichtige Titel, nicht nur SQM, sondern etwa auch Tesla, FMC, LG oder Samsung enthalten.