Für Sparer gibt es derzeit kaum Zinsen. Umso ärgerlicher ist es, wenn die Bank fürs eigene Privatkonto noch satte Gebühren verlangt. Noch immer rechnen viele Schweizerinnen und Schweizer nicht nach, wie viel sie monatlich an Gebühren einsparen könnten. Doch Fakt ist: Ein Kostenvergleich lohnt in der Regel. Denn die Gebührenunterschiede sind teils gewaltig, wie eine Untersuchung des Online-Vergleichsdienstes Moneyland.ch ergibt.

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«Vielfach ist es so, dass man die Konto- und Maestro-Gebühren unterschätzt», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland. Zudem werden nicht alle Gebühren auf den Rechnungen transparent ausgewiesen. Auch sogenannte Gratiskonten ohne Kontoführungsgebühren sind je nach Nutzerprofil nicht immer die günstigste Lösung.

Maximales Sparpotenzial: 3'375 Franken

Um die anfallenden Kosten zu vergleichen, hat Moneyland drei exemplarische Nutzer erstellt. Dabei kommt heraus: Vielnutzer mit einem vergleichsweise hohen Kontostand von 25'000 Franken haben das höchste Einsparpotenzial. Der Sparvorteil liegt für eine 35-jährige Person dabei in der Spitze bei knapp 3'375 Franken – in fünf Jahren.

Die von Moneyland.ch errechnnet Kosten abzüglich der Zinsen sind bei Postfinance am günstigsten und summieren sich in dieser Zeit auf gut 388 Franken.  Am anderen Ende des Rankings findet sich die Hypo Landesbank Voralberg wieder, bei der sich die Nettokosten auf satte 3'762 Franken in fünf Jahren belaufen.

Credit Suisse gehört ab 2014 zu den teuersten Banken

Die UBS als grösste Schweizer Bank findet sich in dieser Wertung übrigens im Mittelfeld wieder: Dort belaufen sich die Kosten für diese Vergleichsperson auf 1437 Franken – das Sparpotenzial gegenüber dem teuersten Privatkonto liegt bei 2325 Franken. Die Credit Suisse verliert hingegen stark an Boden. Dort kündigte man unlängst eine saftige Gebührenerhöhung fürs kommende Jahr an: Entsprechend liegen die Kosten für ein Vielnutzer-Konto künftig für fünf Jahre bei rund 2532 Franken – statt 1798 Franken wie bislang. Entsprechend mager fällt der Sparvorteil mit nur noch 1230 Franken aus. Das Ergebnis: Nur noch vier Banken sind teurer. 

 

Für Jugendliche kostet das Konto in zwei Fällen fast nichts

Doch auch Personen mit weniger Ersparnissen können deutlich einsparen, geht es nach der Auswertung von Moneyland: Bei einem Guthaben von durchschnittlich 6'500 Franken ist man demnach am besten bei der Appenzeller Kantonalbank aufgehoben. Der Sparvorteil liegt dort bei 1254 Franken, bei Kosten (wieder ohne Zinsen) von gut 461 Franken. Gut schneiden im Vergleich auch Raiffeisen und Freiburger Kantonalbank mit Kosten von 505 beziehungsweise 530 Franken innert fünf Jahren ab.

UBS und Credit Suisse gehören für den Ottonormalverbraucher hingegen zu den teuersten Banken: Mit Kosten von insgesamt 1435 beziehungsweise 1267 Franken verlangen nur noch zwei Geldinstitute mehr für das Halten eines Privatkontos. 

Bei jungen Kontoinhabern fallen die potenziellen Einsparungen dagegen schon deutlich geringer aus – jährlich liegen sie aber immerhin noch bei über 282 Franken. Als Massstab wurde ein 17-jähriger Nutzer konstruiert mit einem Kontostand von durchschnittlich 4'500 Franken. Bei der UBS zahlt dieser 122,90 Franken auf 5 Jahre gerechnet. Vergleicht man den Preis, der ein Jugendlicher bei dieser Bank zahlt, mit dem, was ein  Ottonormalverbraucher zahlt, macht die Bank einen weiten Sprung nach oben. Ein strategischer Zug ist da nicht auszuschliessen, denn erfahrungsgemäss bleiben Jugendliche bei ihrer Hausbank und verdienen mit den Jahren auch mehr, was der UBS im Endeffekt wieder zu Gute kommt.

Sehr positiv sticht da die Freiburger Kantonalbank heraus. Dort liegt der Sparvorteil gegenüber dem teuersten Konto bei 564 Franken. Hier liegen nach fünf Jahren sogar die erwirtschafteten Zinsen über den Kosten – insgesamt steht ein Plus von 63 Franken. Das ist nur noch bei einer anderen Bank der Fall – aber auch nur bei einem jugendlichen Sparer: Bei der Hypothekarbank Lenzburg.