Um Bitcoin und Kryptowährungen allgemein gibt es derzeit einen unglaublichen Hype. Das liegt vor allem an der rasanten Kursentwicklung sowohl der Bitcoins, als auch beispielsweise Ether. Dahinter stecken jeweils digitale Zahlungsmittel,  die mit der Blockchain-Technologie arbeiten. Diese Art der Zahlung erfährt immer mehr Fans und zieht damit auch immer mehr Geld an. Gleichzeitig ist vielen Anlegern eventuell gar nicht klar, wie genau man mit Bitcoins sein Geld vermehren kann. 

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«Ein direktes Investment ist über eigene Bitcoin-Börsen möglich. Dort legt man ein Konto an und kauft gegen eine Gebühr Bitcoins, die dann in einem sogenannten Wallet aufbewahrt werden. Dahinter stecke eine Art elektronischer Geldbeutel, von dem aus man jederzeit mit den Bitcoins zahlen könnte», erklärt Ulrich W. Hanke, Börsenexperte und Herausgeber von boersianer.info.

Krypto-Fonds in der Schweiz geplant

Indirekt zu investieren ist hingegen noch schwierig. Das liegt auch daran, dass ein Vorstoss in diese Richtung erst kürzlich gestoppt wurde. Dabei ging es um die Einführung eines passiv gehandelten Indexfonds im Bitcoin-Bereich, ETF genannt für Exchange Traded Fund. Der Vorstoss wurde aber von der US-Börsenaufsicht zunächst abgelehnt.

Eine Möglichkeit der Investiton entsteht gerade in der Schweiz. Noch dieses Jahr soll ein Fonds auf den Markt kommen, der mit Bitcoin, Ether und anderen Kryptowährungen unterlegt ist. Der Boom der digitalen Währungen erreicht damit die klassischen Anlageformen. Aufgelegt wird der Fonds von der Krypto Fund AG mit Sitz in Zug. An dem Projekt beteiligen sich prominente Köpfe wie Marc Bernegger, Fintech-Spezialist und Investor in zahlreichen Startups. Im vierten Quartal soll der Fonds lanciert werden - das würde die Geldanlage in Kryptowährungen erleichtern.

Zweiter Anlauf geplant

Auch die Winklevoss-Zwillinge wollen einen zweiten Anlauf starten.  Cameron und Tyler Winklevoss gründeten im Jahr 2002 ein soziales Netzwerk namens ConnectU. 2004 verklagten sie dann ihren damaligen Kommilitonen Mark Zuckerberg, weil sie ihm vorgeworfen hatten, er hätte diese Idee zur Gründung von Facebook genutzt — die Zwillinge erhielten daraufhin eine Vergleichszahlung über 65 Millionen US-Dollar.


Die Geschichte zeigt: Die beiden scheinen ein Näschen für Trends im Tech-Bereich zu haben. Schliesslich haben sie im Jahr 2013 bekanntgegeben, bereits 11 Millionen US-Dollar in Bitcoins investiert zu haben. Der ETF verfolge das Ziel, auch Computer-unaffine Investoren anzusprechen. Allein durch den Vorstoss der Winklevoss-Brüder legte der Bitcoin-Kurs massiv zu, eben weil dadurch die Aufmerksamkeit, die Bitcoins in der Öffentlichkeit auf sich ziehen, deutlich steigen könnte.

Blockchain ja, Bitcoin nicht zwingend


Dass die Kryptowährungen allgemein auch in der Zukunft relevant sein werden, davon zeigt sich auch Experte Ulrich W. Hanke überzeugt — aber mit einer Einschränkung in Bezug auf Bitcoin. «Ob wir auch in dreissig Jahren noch über Bitcoins sprechen weiss ich nicht, schliesslich sind sie nicht davor sicher, irgendwann kopiert zu werden. Spannend ist und bleibt aber die Blockchain-Technologie, die hinter diesen Kryptowährungen steckt.»

Zwar wird auch bei Bitcoin und anderen digitaler Zahlungsmitteln immer von Währungen gesprochen — doch sind es wirklich Währungen? Ist es vorstellbar, dass der Euro gegenüber den US-Dollar sich innerhalb weniger Tage verzigfacht? Natürlich kann man hier anführen, dass genau diese Bewegungen bei Kryptowährungen entstehen können, weil keine Notenbank dahintersteht, die nach Belieben Geld drucken und die Zinsen senken oder anheben kann, um die Währung stabil zu halten.

Der Vergleich mit Gold

Gleichzeitig ist aber auch die Wertaufbewahrung ein Kriterium einer Währung — und die ist bei solch massiven Schwankungen eben nicht garantiert. Verglichen werden Bitcoins ohnehin gerne eher mit einem Edelmetall, dem Gold. «Der Vergleich mit Gold wird deshalb so häufig herangezogen, weil auch die Bitcoins endlich sind — es soll maximal 21 Millionen Stück in der Zukunft geben», erklärt Hanke.

Zum jetzigen Zeitpunkt erscheinen Bitcoins und andere Kryptowährungen in erster Linie ein Spekulationsobjekt und kein Zahlungsmittel oder gar einer Währung. Doch das ist auch gar nicht verwerflich, schliesslich steckt die Technologie auch noch mehr oder weniger in den Kinderschuhen, wie Philipp Sandner von der Frankfurt School kürzlich gegenüber Business Insider betonte.

Hohe Volatilität

Durch die hohen Schwankungen eignet sich Bitcoin gut für diese hochriskante Spekulation. Anleger müssen nur bedenken, dass diese schnellen Bewegungen in beide Richtungen gehen und sich dem Risiko bewusst sein, dass nicht nur ein schneller Reichtum, sondern auch ein grosser, eventuell sogar ein Totalverlust möglich ist. Wer dieses Risiko bereit ist einzugehen, der kann ein Investment wagen.

«Am Ende muss jeder selbst entscheiden, ob er die riskante Wette in Kryptowährungen eingeht. Sollte jemand auf einen neuen Hype setzen und spekulieren wollen, dann rate ich ihm dringend, nur einen kleinen Anteil seines Vermögens darin zu investieren», gibt Hanke Interessenten mit auf den Weg.

Dieser Artikel erschien zuerst im «Business Insider Deutschland» unter dem Titel «Ein Experte erklärt: Wie ihr mit Bitcoin reich werdet».

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