Trotz ihres vergleichsweise zarten Alters von nicht einmal 40 Jahren hat sich die moderne Biotechnologie inzwischen als eigenständiger Wirtschaftszweig etabliert. Die interdisziplinäre Wissenschaft kombiniert organische und anorganische Materialien und generiert so neuartige Produkte. In der Industrie beispielsweise kommen Reinigungsmittel zum Einsatz, die mit probiotischen Bakterien angereichert sind. In der Landwirtschaft gibt es neu entwickeltes Saatgut, das gegen Schädlinge oder Umwelteinflüsse resistent ist. Die grösste Bedeutung hat inzwischen jedoch die medizinische Biotechnologie – insbesondere diejenige der Genomforschung.

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Bereits 2013 stammten mehr als 60 Prozent aller neu zugelassenen Medikamente aus der Biotechindustrie. Ihren Erfolg verdanken sie der effizienten Wirkung, der damit einhergehenden Zeit- und Kostenersparnis sowie den geringen Nebenwirkungen. Die Wirkstoffe setzen im Gegensatz zu klassischen Medikamenten bei den molekularen Auslösern von Krankheiten in den Körperzellen an. Grosse Fortschritte konnten vor allem in der Behandlung von Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose, Hepatitis C, HIV und von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erzielt werden.

Actelion – stark bei Lungenmedikamenten

Zu den Marktführern im Bereich Herz-Kreislauf-Medikamente gehört das Schweizer Biotechnologie-Unternehmen Actelion. Das SMI-Mitglied ist der weltweit grösste Anbieter von Medikamenten gegen Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie). Dank «Tracleer», seinem stärksten Medikament (Umsatzanteil: 64 Prozent), ist Actelion zum führenden europäischen Biotech-Unternehmen aufgestiegen. Trotz Auslaufen des diesbezüglichen Patentschutzes darf Actelion zuversichtlich in die Zukunft blicken. So wächst das Nachfolgemedikament «Opsumit» derzeit äusserst dynamisch, und weitere Lungenhochdruck-Medikamente stellen eine starke Produkt-Pipeline sicher.

Für eine breit diversifizierte Investition in den Biotechnologie-Sektor bietet sich für Anleger der Candriam-Equities-L- Biotechnology-Fonds an. Der aktiv verwaltete Anlagefonds investiert in mehr als 100 Biotech-Unternehmen und konnte damit seine Benchmark, den Nasdaq-Biotechnology-Index, während der letzten zehn Jahre klar schlagen. Für den Fonds spricht nicht zuletzt die langjährige Erfahrung des Fondsmanagers, der den Fonds seit der Lancierung im Jahr 2000 verwaltet.

Biotech – Übernahmen und langfristig gute Perspektiven

Im Gegensatz zur ersten Biotecheuphorie können heute viele Unternehmen ein hochrentables Produktsortiment vorweisen – vor fünfzehn Jahren war kaum ein Medikament marktfähig. Übernahmen von Biotechpionieren wie Serono oder Genentech durch namhafte Pharmagiganten zeigen zudem, dass die Grenzen zwischen den beiden Branchen zunehmend verschwimmen. Die Biotechnologie ist ihren Kinderschuhen entwachsen, dennoch besteht angesichts der jüngsten Kursentwicklung des Nasdaq-Biotechnology-Index die Gefahr einer Überhitzung. Für den langfristig orientierten Investor allerdings sollten kurzfristige Korrekturen das enorme Potenzial der Biotechbranche nicht schmälern.

Fabian Dori, Leiter Investment House bei der Notenstein Privatbank