In keiner Branche wurden seit der Jahrtausendwende grössere Erfolgsgeschichten geschrieben als im Internet. Einen beispiellosen Siegeszug traten dabei die Aktien von Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet (früher Google) an. Ideenreiche Marktteilnehmer haben dem Quartett daher längst einen Namen gegeben: «FANG».

Zuletzt ist es um die vielzitierten FANG-Werte, die das Schicksal des Marktes im letzten Jahr noch so eindrucksvoll bestimmt und den Markt mit überdurchschnittlich guter Entwicklung gestützt haben, aber ruhig geworden. Noch 2015 legten die Titel hingegen zwischen 34 Prozent bei Facebook und 134 Prozent bei Netflix zu.

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Bremsspuren werden sichtbar

Im Durchschnitt zeigte das Viergespann einen Zuwachs von knapp 83 Prozent. Zum Vergleich: Der Nasdaq 100 kam nur auf einen Zehntel dieser Performance. Doch im laufenden Börsenjahr 2016 haben sich die Vorzeichen umgekehrt. Bis auf die Facebook-Aktien notieren alle Titel im Minus – und das um einiges mehr als der Gesamtmarkt.

Die aktuelle Konsolidierung ist Grund genug, die FANG-Konstellation näher unter die Lupe zu nehmen. Zieht man den Analystenkonsens zu Rate, ergibt sich ein relativ einstimmiges Bild. Alphabet, Amazon und Facebook verfügen über ein klares «Outperform»-Rating. Netflix zwar ebenso, allerdings hat sich die Bewertungsnote in den vergangenen drei Monaten von 2,3 auf 2,4 verschlechtert. Zum Hintergrund: Bei 2,5 beginnt bereits der «Hold»-Bereich.

KGV und Wachstum – deutliche Bewertungsunterschiede bei den FANG-Titeln

Ein Blick auf die Bewertung gibt den Eindruck, dass die eine oder andere FANG-Aktie tatsächlich noch nicht am Gipfel angekommen ist. Bei der Google-Mutter Alphabet sind 50 Prozent Wachstum drin, das KGV liegt hingegen lediglich bei 21. Beim sozialen Netzwerk von Mark Zuckerberg wird dieses Jahr sogar mit einer Verdopplung des Gewinns je Aktie gerechnet (KGV 34), und E-Commerce-Riese Amazon soll Schätzungen zufolge sein Ergebnis gar knapp verdreifachen können (KGV 121).

Aus der Reihe schlägt hingegen Netflix. Auch, wenn der Streamingdienst mit inzwischen 75 Millionen Abonnenten in 190 Ländern eine gigantische Reichweite hat, drückt die rasche Expansion derzeit auf den Gewinn, welcher im laufenden Jahr vermutlich sogar schrumpfen wird. Demgegenüber steht ein atemberaubendes KGV von 389.

Rendite im Stillstand – hoher Coupon und Sicherheitspuffer mit Währungsschutz

Das Positive an strukturierten Produkten ist, dass Anleger auf jedes erdenkliche Szenario setzen können. Aufgrund der hohen Bewertung von Netflix könnte es sein, dass bei diesem Valor beispielsweise die Konsolidierung noch etwas länger anhalten wird. Demzufolge wäre ein Renditeoptimierungsprodukt, wie es die ZKB gerade in der Zeichnung hat, eine gute Wahl. Der Barrier Reverse Convertible (ISIN CH0315956844) verfügt über einen hohen Coupon von 12,5 Prozent p.a. sowie über einen komfortablen Risikopuffer von 45 Prozent. Die Laufzeit endet bereits nach einem Jahr. Noch etwas mehr Ertrag und Sicherheit bietet ein ebenfalls brandneues Papier von Leonteq (ISIN CH0301798630). Der Unterschied: Der Emittent packt mit Amazon noch einen Basiswert zu Netflix und verlängert die Laufzeit auf 1,25 Jahre. Die Konditionen können sich sehen lassen: Jährlicher Coupon von 13 Prozent sowie eine tiefe Barriere bei 49 Prozent. Obendrauf kommt ein Währungsschutz.

Wer bereit ist, noch etwas mehr Risiko einzugehen, kann sogar gleichzeitig in drei FANG-Werte mit Teilschutz investieren. Das Gute daran: Der ebenfalls von Leonteq angebotene BRC (ISIN CH0301798333) setzt auf die drei Überflieger Alphabet, Amazon und Facebook. Trader, die hingegen auf steigende Kurse beim Trio wetten möchten, können Faktor-Zertifikate in Betracht ziehen. Diese verfügen über einen konstanten Hebel und haben, anders als klassische Knock-out-Papiere, keine Barriere. Die Commerzbank hat beispielsweise ein entsprechendes Derivat auf Alphabet (ISIN DE000CN10WQ3) mit Hebel 4 auf Swiss Dots im Angebot. Daneben befindet sich in deren Palette auch ein Long-Produkt auf Amazon (ISIN DE000CN10W78). Von der Bank Vontobel notiert ein Faktor-Zertifikat (ISIN CH0242795331) auf Facebook mit einem Multiplikator von fünf an der SIX.

FANG-Paket von der Deutschen Bank

Wer vom Siegeszug des Internets überzeugt ist und langfristig auf einen weiteren Aufstieg des Quartetts setzen möchte, kann sich seit neuestem alle FANG-Werte mit nur einer Transaktion ins Depot holen. Die Deutsche Bank hat Ende Februar die vier Aktien erstmals in einem Bündel (ISIN DE000DL2FAN9) investierbar gemacht. Sollten die Wachstumsunternehmen eines Tages auch Dividende zahlen, wird diese im Index berücksichtigt. Da das Produkt nur in Deutschland angeboten wird, müssen Interessierte mit ihrer Order auf das Nachbarland ausweichen.