Thanksgiving – verlängertes Wochenende, wichtiger Feiertag für Familien in den USA, Zeit für Weihnachtseinkäufe der US-Bürger und: Wichtiger Indikator für Börsianer. Aber der Reihe nach. Am Thanksgiving-Wochenende, das jedes Jahr mit dem Erntedank-Tag am vierten Donnerstag im November eingeläutet wird, locken traditionell viele Geschäfte Kunden ab dem Black Friday, dem Tag nach Erntedank, mit hohen Rabatten. Auch online.

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In diesem Jahr zählte der US-Detailhandelsverband National Retail Federation NRF 133,7 Millionen Kunden, die insgesamt 233,3 Millionen Einkäufe getätigt haben. Wie der Verband berichtet, lagen die Ausgaben im Durchschnitt pro Kopf bei 380,95 Dollar. 41,9 Prozent davon wurden online ausgegeben. Rechnet man das alles zusammen, ergibt sich für die Thanksgiving-Einkaufstage eine Kaufsumme von 50,9 Milliarden Dollar. Und das an einem einzigen Wochenende!

Einkaufslaune an Thanksgiving – Kursgewinne im Dow Jones

Kein Wunder, dass Thanksgiving angesichts dieser Summe zu einem wichtigen Stimmungsindikator für die gesamte Weihnachtssaison, aber auch für die US-Wirtschaft insgesamt wird. Privater Konsum ist in den Staaten bekanntermassen die treibende Konjunkturkraft. Und der Detailhandel ist immerhin mit 42 Millionen Beschäftigten der grösste Arbeitgeber in den USA.

Geben die Menschen an Thanksgiving viel aus, wird das auch für Börsianer spannend, denn das könnte künftiges Wachstum der Wirtschaft andeuten. Tatsächlich war Thanksgiving in den letzten Jahren ein guter Börsenindikator. Denn lief das Geschäft am US-Erntedank-Wochenende gut, kam es in den Monaten zwischen Dezember und Ende März häufig zu schönen Kursgewinnen im Dow Jones.

Zwar zeigen sich in diesem Jahr Bremsspuren am Thanksgiving-Einkaufswochenende, …

Die Umsätze im Detailhandel stiegen am Thanksgiving-Wochenende in den vier Jahren von 2010 bis 2013 um 6, 16, 13 und 4 Prozent, und in den vier Monaten von Dezember bis März gab es Kurssteigerungen im Dow Jones von 6, 9, 10 und sogar 12 Prozent. 2008 und 2009 hingegen stagnierten die Umsätze an Thanksgiving in etwa, die Börse verzeichnete in den folgenden Monaten Rückgänge wie Anfang 2009 oder nur geringe Steigerungen.  

Und 2014? Auf den ersten Blick zeigen sich Bremsspuren. Nach Angaben des NRF fiel nicht nur die Zahl der Thanksgiving-Kunden in diesem Jahr um 5,2 Prozent, auch das Budget pro Kopf ging um 6,4 Prozent zurück. Nimmt man die Entwicklung der Vorjahre, würden Anleger jetzt eher keine Kurssteigerungen in den nächsten Monaten erwarten.

… aber das Kaufverhalten ändert sich und die Verkaufszahlen steigen doch

Allerdings scheint sich ein neuer Trend abzuzeichnen: Das Thanksgiving-Wochenende verliert an Bedeutung, vor allem in diesem Jahr. «Aufgrund der stärkeren Konjunktur sind hohe Rabatte zu Thanksgiving nicht unbedingt ein Kaufargument für die Kunden, die Verkaufsmassnahmen beginnen früh, und es gibt die Möglichkeit, an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr online einzukaufen. Das bringt einen grundlegenden Wandel im Kaufverhalten am Thanksgiving-Wochenende, der sich wohl in den nächsten Jahren fortsetzen wird», sagt NRF-Präsident Matthew Shay. «Die Feiertagseinkäufe werden sich immer mehr weg vom Sprint an wenigen Tagen hin zum längeren Marathon entwickeln», vermutet der Verbands-CEO.

Entsprechend sieht die Einschätzung des Verbands für den Zeitraum November und Dezember schon wesentlich freundlicher aus. So rechnet der NRF damit, dass die Umsätze im US-Detailhandel in diesem Jahr in diesen beiden Monaten um 4,1 Prozent auf 616,9 Milliarden Dollar steigen werden. 2013 gab es in diesem Zeitraum nur ein Plus von 3,1 Prozent.

Risikofreudige Anleger heben den Thanksgiving-Effekt mit einem Knock-out

Nimmt man die Kurssteigerungen im Dow Jones zwischen Dezember 2012 und März 2013 von 12 Prozent, sind in den bevorstehenden Monaten vielleicht sogar noch grössere Steigerungen als im Vorjahr drin. Die Chance auf neue Rekorde an der US-Börse bestehen auf jeden Fall. Konservative Anleger spielen weitere Kursgewinne des Dow Jones mit einem Index-Zertifikat (ISIN: DE0006418544, Laufzeit endlos, Währung US-Dollar) und partizipieren eins zu eins an der Kursentwicklung des Index.

Wer etwas risikofreudiger ist, greift zum Knock-out-Papier (ISIN:CH0256302602, Laufzeit endlos, Basis und Knock-out jeweils 16'205 Punkte, nicht währungsgesichert) und hebelt damit Kurssteigerungen des Dow Jones mit dem Faktor 10,6.