Japans Regierung hat erstmals die besten WCs des Landes gekürt: 28 öffentliche Toiletten und Sanitärprojekte erhielten die Auszeichnung in dieser Woche – ausgewählt unter fast 380 Bewerbungen.

Die Juroren mussten Sauberkeit, Sicherheit, Komfort, Kreativität und Nachhaltigkeit der stillen Örtchen beurteilen. Viele der Gewinner punkteten mit Spezialvorrichtungen, wie beispielsweise automatischen Luftfiltern. Preisträger ist unter anderem eine Firma, die nach der Tsunami-Katastrophe 2011 eine mobile Toilette konstruierte.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Chinesen im Kaufrausch

Mit dem WC-Preis will Japan die Lebensqualität fördern und für genügend öffentliche Toiletten mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020 sorgen, schreibt das Wall Street Journal.

Tatsächlich ist Japan stolz auf seine WC-Kultur: Technologisch seien Japans Toiletten sehr fortgeschritten, sagte Premierminister Shinzo Abe kürzlich. Dieser Meinung sind offenbar auch Chinesen: Touristen aus dem Reich der Mitte gingen dieses Jahr für Hunderte Millionen Dollar in Japan auf Einkaufstour – eines der beliebtesten Produkte waren elektronische WC-Brillen.

Viele japanische Toiletten verfügen über Sonderfunktionen wie beheizbare Ringe, Musik, Parfüm oder Deckeln, die automatisch öffnen – Brausen sind weit verbreitet. Bei einem Modell kann man sogar seine eigene Musik auf Lautsprechern abspielen – sie wird via Bluetooth vom Smartphone übertragen.

Harter Markt für Ausländer

Die speziellen japanischen Vorlieben – etwa WCs mit Steuerungsfunktionen oder Musik - sind mit ein Grund, wieso ausländische Hersteller neben den Marktführern Toto, Lixil und Panasonic einen schweren Stand haben.

Für den Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit sei Japan als Markt unbedeutend, sagt Firmensprecher Roman Sidler. Die einheimischen Firmen hätten eine sehr dominante Position.