Die Rücktrittsankündigung von Premierminister Boris Johnson hat den Pfund-Preis in die Höhe getrieben: Ein Pfund näherte sich der Marke von 1,20 Dollar an.

Auch die Märkte regierten positiv. Der britische FTSE 100 Index legte zusammen mit anderen globalen Aktienindizes zu. 

Doch die Händler schenkten der Erholung wenig Glauben. Das Pfund Sterling hat in diesem Jahr bereits 11 Prozent an Wert verloren und ist zunehmend der globalen Risikostimmung ausgeliefert.

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Politik der Bank of England wichtiger für Anlegende

Die Anlegerinnen und Anleger sind mehr mit der Ausrichtung der Politik der Bank of England beschäftigt als mit der Person, die in der Downing Street residiert.

«Ich glaube nicht, dass Johnsons Rücktritt einen grossen Einfluss auf die Märkte haben wird», sagte Michel Keusch, Fondsmanager bei Bellevue Asset Management.

Er bringe sicherlich eine zusätzliche Unsicherheit mit sich, «aber im Grossen und Ganzen, mit all den wirklich grossen Unsicherheiten, glaube ich nicht, dass dies die Nadel viel bewegen wird».

Pfund-Kurs dürfte längerfristig wieder sinken

Auf die Rücktrittsnachricht haben viele Leute Pfund gekauft. «Ich habe jedoch den Eindruck, dass die längerfristigen Marktteilnehmenden das Pfund weiter verkaufen werden», sagt Neil Jones, Leiter des Devisenhandels mit Finanzinstituten bei Mizuho.

Das Pfund sei schon vor der politischen Ungewissheit ein Verkaufsargument, und es dürfte weiter nach unten tendieren.

(Bloomberg/bsc)