In Japan sind die Konsumentenpreise so stark gestiegen wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. Die Inflationsrate für Konsumgüter ohne frische Lebensmittel habe im November im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent zugelegt, teilte die Regierung am Freitag in Tokio.

Dies ist der stärkste Anstieg seit 1981. Inklusive der Preise für frische Lebensmittel habe die Inflationsrate bei 3,8 Prozent gelegen. Beide Werte lagen damit leicht über dem Anstieg im Oktober. Die aktuellen Daten befeuern Spekulationen, dass die japanische Notenbank (BoJ) nach dem überraschenden Strategiewechsel in dieser Woche bald zu weiteren Massnahmen greifen könnte.

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Erster Schritt in Richtung Zinserhöhung

Die japanische Zentralbank hatte Dienstag die Finanzmärkte überrascht, indem sie eine Lockerung bei der Spanne für die langfristige Anleiherendite angekündigt hatte. Das wurde als erster Schritt hin zu einer Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet.

Bis zum Dienstag hatte die japanische Notenbank stets betont, als einzige grosse Zentralbank der Welt ihre Strategie der extrem lockeren Geldpolitik und Stützung der heimischen Nachfrage beizubehalten. Die BoJ hielt zwar an ihrem Programm fest, die Kreditkosten auf einem Tiefststand zu halten. Sie beschloss jedoch, die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen zwischen minus 0,5 Prozent und 0,5 Prozent zuzulassen. Das liegt über der aktuellen Spanne von minus 0,25 Prozent und 0,25 Prozent.

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(awp/gku)