Liste der Krisenstaaten: Diese Länder kämpfen mit den weltweit höchsten Inflationsraten

In praktisch allen Ländern ist in diesem Jahr die Inflation gestiegen. Geopolitische Spannungen – insbesondere der Krieg in der Ukraine – haben die Energiekosten klettern lassen. Und anhaltende Lieferkettenprobleme reduzieren die Angebotsseite, was zu höheren Verbraucherpreisen führt. Das Ergebnis: Fast die Hälfte der Länder kämpft mit einer zweistelligen oder gar höheren Inflationsrate. Folgende Infografik bietet einen Überblick über die Teuerungsraten von 184 Ländern der Welt. Für einen besseren Überblick kann man in die Karte rein- und rauszoomen. Wie die Infografik – das Portal «Visual Capitalist» hat die Liste zuerst anhand der neuesten Daten von Trading Economics erstellt – zeigt, bewegen sich aktuell zahlreiche Länder auf einem rekordverdächtigen Inflationsniveau. Gleich fünf Staaten verzeichnen eine Teuerungsrate von über 100 Prozent. Afrika, Naher Osten, Südamerika Die unrühmliche Liste führt Simbabwe mit einer Inflationsrate von 269 Prozent an. Das afrikanische Land ist seit über einem Jahrzehnt von einer Währungskrise betroffen. Die Zentralbank begann im Sommer mit dem Verkauf von Goldmünzen als Wertaufbewahrungsmittel. Wenige Tage zuvor hatte die Notenbank den Leitzins mehr als verdoppelt – von 80 auf 200 Prozent. Der Erfolg dieser Stabilisierungsmassnahmen blieb bisher aus. Auf Platz zwei folgt der Libanon. Das kleine Land, das einst als die Schweiz des Nahen Ostens galt, leidet seit 2019 an einer Wirtschaftskrise. Der Staat ist bankrott. Die Folge ist eine aktuelle Inflationsrate von 162 Prozent. Dahinter belegt Venezuela den dritten Rang. Seit 2013 kämpft das südamerikanische Land mit Hyperinflation, Versorgungsengpässen und Hungersnöten. Die Teuerungsrate liegt zurzeit bei 156 Prozent. Die weiteren Plätze der Top Ten belegen in dieser Reihenfolge: Syrien, Sudan, Argentinien, Türkei, Sri Lanka, Iran und Suriname. Die Schweiz liegt mit einer Inflation von 3,0 Prozent vom vergangenen Oktober auf dem 172. Platz aller 184 erfassten Länder – weit hinter der grössten Wirtschaftsmacht der Welt, den USA auf Rang 122. Die Weltmacht China wird auf dem 181. Rang geführt. Am höchsten rangiert von allen EU-Ländern ist Litauen auf Platz 22, Deutschland belegt den Rang 85. Zentralbanken haben Ära niedrigster Zinssätze beendet Angesichts der rekordhohen Inflationsraten in vielen Ländern und des daraus folgenden Preisdrucks hat ein Grossteil der nationalen Zentralbanken in diesem Jahr die Zinssätze erhöht. Diesen Schritt vollzogen haben bisher 33 der insgesamt 38 Notenbanken, die von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich erfasst werden. Es sind die grössten koordinierten Zinserhöhungen seit zwei Jahrzehnten. Die Ära niedrigster Zinssätze scheint zu Ende zu sein. Den Wechsel zu einer restriktiven Geldpolitik werden wohl viele Zentralbanken auch 2023 fortsetzen, da die Inflation weiterhin aggressiv hoch ist. Hat Europa das Gröbste überstanden? In der Euro-Zone hat die Inflation nach Einschätzung des Chefökonomen der Europäischen Zentralbank, Philip Lane, ihren Höhepunkt wohl nahezu erreicht. Er sei «einigermassen zuversichtlich», dass sich die Teuerung in der Nähe ihres Zenits befinde, so Lane. Es sei aber unsicher, ob die Inflation ihren Höhepunkt erreicht habe oder ihn Anfang 2023 erreichen werde. Im November war die Inflationsrate in der Euro-Zone auf 10 Prozent gesunken, nachdem sie im Oktober ein Rekordhoch seit der Euro-Einführung bei knapp über 10 Prozent erreicht hatte.

Liste der Krisenstaaten: Diese Länder kämpfen mit den weltweit höchsten Inflationsraten

Diese Länder kämpfen mit der höchsten Inflation