Die Opec hat sich für ausserstande erklärt, einen etwaigen Ausfall der russischen Öl-Produktion als Folge von Sanktionen wegen des Kriegs in der Ukraine auszugleichen. Die Versorgungslücke könne mehr als sieben Millionen Barrel pro Tag (bpd) an Öl und anderen Flüssigexporten erreichen, erklärte Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo am Montag bei einem Treffen mit EU-Vertretern einem Redemanuskript zufolge.

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«Angesichts der aktuellen Nachfrageaussichten wäre es nahezu unmöglich, einen Verlust an Volumen in dieser Grössenordnung zu ersetzen», hiess es in dem Text weiter, in den die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhielt.

Die gegenwärtige Volatilität am Markt sei die Folge von Faktoren, die die Opec nicht kontrolliere. Diese Formulierung gilt als Zeichen, dass das Kartell seine Produktion nicht erhöhen wird. Die EU habe jedoch bei dem Treffen in Wien eine entsprechende Prüfung erbeten, erfuhr Reuters aus EU-Kreisen.

USA und IEA verlangen höhere Förderung

Russisches Öl fällt gegenwärtig nicht unter die Sanktionen der EU, es wird aber als Teil eines weiteren Sanktionspakets erwogen. Australien, Kanada und die USA haben dagegen bereits entsprechende Käufe untersagt. Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzte Mitte März, dass Öl-Lieferungen aus Russland ab April um drei Millionen bpd fallen könnten.

Bis zum 06. April betrug der Rückgang 0,6 Millionen bpd nach einer Durchschnittsproduktion von elf Millionen bps im März. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat die Forderung der USA und der IEA zurückgewiesen, ihre eigene Förderung zu erhöhen.

Der Öl-Preis hatte im vergangenen Monat den höchsten Stand seit vierzehn Jahren erreicht. Die Dialoge zwischen der EU und der Opec finden seit 2005 statt.

(reuters/gku)