Die inzwischen vom Kreml bestätigte Anerkennung der Separatistenregionen durch Russland hat die Lage weiter eskalieren lassen. An den Märkten treibt die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin den Ölpreis weiter nach oben. Der Preis für ein Barrel Brent-Öl steigt um 3,4 Prozent auf 96,76 Dollar, die US-Sorte WTI verteuert sich um 2,9 Prozent 93,95 Dollar.

Der russische Rubel fällt um mehr als drei Prozent, ein Dollar kostete weniger als 79,37 Rubel, zum Euro fiel die russische Währung ebenfalls um knapp drei Prozent. Der Moskauer Leitindex RTS rutschte um mehr als 13 Prozent ab. Anleger verkauften vor allem Finanzwerte: die Aktien der Sberbank verloren und der VTB fielen um 20 beziehungsweise 17 Prozent.

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Europas Börsenplätze geben stark nach

Europas wichtigste Börsenplätze gaben bereits vor Putins Rede stark nach: Der deutsche Leitindex DAX fiel auf den tiefsten Stand seit beinahe elf Monaten und verliert bis am Abend beinahe 2,1 Prozent. Und an der russischen Börse geht die Talfahrt weiter. Der dortige Leitindex markierte zu Wochenbeginn gar den tiefsten Stand seit November 2020.

Nebst dem Säbelrasseln im ukrainisch-russischen Grenzgebiet hat aber auch die zukünftige US-Geldpolitik die Märkte nach wie vor fest im Griff, wie Händler sagen. Kurzfristige Impulse aus den Vereinigten Staaten blieben am Montag allerdings aus, denn die US-Börsen blieben wegen des Feiertags zu Ehren von George Washington zu.

Sanktionen auf dem Weg

Unmittelbar nach der Rede leitete der Westen Schritte für erste Sanktionen ein. US-Präsident Biden wird nach Angaben des Washingtoner Präsidialamts ein Dekret unterzeichnen, das Geschäfte in oder mit den beiden von Russland anerkannten Separatisten-Regionen in der Ost-Ukraine verbietet. Die britische Aussenministerin Liz Truss kündigte auf Twitter für Dienstag Sanktionen Grossbritanniens gegen Russland an. In Regierungskreisen hieß es, es handele sich um erste Massnahmen. Sollte es zu einem Einmarsch in die Ukraine kommen, würden weitere Sanktionen folgen.

Die EU-Staaten verständigten sich dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte zufolge auf ein begrenztes Sanktionspaket. Entscheidungen zu Details der Massnahmen würden vermutlich am Dienstag getroffen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, Russland verletze die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine.

AWP/Reuters/sas