Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat unbeachtet von der Öffentlichkeit ihren Wechselkurs-Index fundamental verändert. Bisher hatte die SNB den Wechselkurs-Index nur auf Basis der Waren-Exporte mit einer festen Anzahl Ländern berechnet. Mit der Neuerung berücksichtigt die SNB nun auch die Warenimporte. Sie gewichtet den Handel mit Dienstleistungen und wird alle Länder erfassen, die einen Export- und Importanteil mit der Schweiz von mehr als 0,2 Prozent aufweisen. 

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Schneller wachsende Volkswirtschaften werden somit an Bedeutung zunehmen. Indien etwa steigt im Index von 0,6 auf 3,7 Prozent und auch Chinas Bedeutung verdreifacht sich von 2,6 auf 8,1 Prozent. Die Gewichtung des Euroraums sinkt dagegen von 52,9 auf 42,7 Prozent.

Wellershoff glaubt an Wende

Für Experten ist der neue Index ein Indiz, dass die SNB ihre expansive Geldpolitik gegenüber dem Euro mittel- bis längerfristig nicht mehr so fortsetzen wird. Auf Nachfrage von SRF Eco spielte die SNB die Bedeutung der Veränderung des Wechselkurs-Index jedoch herunter. 

Nicht so der ehemalige Chefökonom der UBS, Klaus Wellershoff: «Ich glaube wir dürfen erwarten, dass die SNB ihre Geldpolitik drastisch ändern wird in den kommenden Monaten. Das hat auch etwas mit der Erkenntnis zu tun, dass der Euro vielleicht gar nicht mehr so super wichtig ist für die aussenwirtschaftliche Situation.»

Was der schweizerische Gewerkschaftsbund und Swissmem zum neuen Wechselkurs-Index der SNB sagen, erfahren Sie im Beitrag von SRF Eco. 

(btl)