Axel Weber trug die Inflation in die Schweiz. Zumindest rhetorisch. Ende Februar warnte der UBS-Präsident, dass die Zeit der Preisstabilität ein Ende finden könnte. «Zu viele unterschätzen das Risiko eines Anstiegs der Inflation», schrieb er in einem Aufsatz. Seither hat sich viel getan. Nicht, dass die Preise effektiv angezogen hätten. Aber aus den USA und auch aus Grossbritannien werden überraschend hohe Zahlen gemeldet: Die Inflationsrate in den USA erreichte im Juni den höchsten Stand seit August 2008; in UK lag die Jahres-Teuerung im Mai mit einem Plus von 2,5 Prozent ebenfalls weit über den Erwartungen. 

Und in der Schweiz? Hier sei die Gefahr der Inflation so hoch wie nie in den letzten zwanzig Jahren, sagt Marc Brütsch, Chefökonom der Swiss Life. Und doch erkennt er bisher noch keinen «Richtungswechsel». Zwar habe die Teuerung zuletzt ein wenig angezogen. Aber ein Teil dessen ist fallenden Preisen im Vorjahr geschuldet. «Am Ende des Jahres stehen wir vielleicht bei einer Jahresteuerung von 1 Prozent», sagt Brütsch. «Für die Nationalbank ist das die beste aller Welten.»

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 8. April 2021 und wurde am 14. Juli aktualisiert.

Michael Heim Handelszeitung
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