Was hat Tschechien, Bahrain, Norwegen und Taiwan was die Schweiz nicht hat? Offenbar bessere Karrierechancen für Frauen. Das ergibt eine Umfrage unter 8.885 weiblichen Expats, durchgeführt vom Expat-Netzwerk Internations. Für das Ranking wurden mehrere Faktoren, wie zum Beispiel Karrierechancen, Work-Life Balance und Arbeitsplatzssicherheit berücksichtigt.

Tschechien schneidet unter den befragten Frauen beim Arbeiten im Ausland am besten ab und legt im Vergleich zum Vorjahr um acht Plätze zu. Unter den weiblichen Expats sind 83 Prozent mit ihrem Job in Tschechien glücklich. Trotz vergleichsweise geringeren Löhnen sind die befragten Frauen mit Jobsicherheit und Work-Life Balance so zufrieden wie nirgends.

Der Golfstaat Bahrain erzielt ebenfalls weit überdurchschnittliche Resultate: Fast zwei Drittel der Expat-Frauen in Bahrain (66 Prozent) sind mit ihren Karrierechancen zufrieden. Auch das Thema Work-Life-Balance bewerten 76 Prozent der Studienteilnehmerinnen positiv, das sind satte 16 Prozentpunkte mehr als der weltweite Durchschnitt (60 Prozent).

Schweiz auf Platz 21

Sehr glücklich mit ihrem beruflichen und privaten Leben zeigen sich auch Karrierefrauen, die für eine Zeit lang in Taiwan, Norwegen und Dänemark arbeiten. Besonders die Work-Life Balance in Dänemark und die Karrierechancen in Norwegen stechen heraus. Die Plätze 6 bis 10 bei den beliebtesten Ländern für weibliche Expats holen sich  Luxemburg, Neuseeland, die Niederlande, Malta und Australien.

Und wo steht die Schweiz im Ranking der Länder, die besonders attraktiv für berufstätige Frauen im Ausland sind? Nur auf dem abgeschlagenen 21. Platz. Heraus stechen in der Schweiz nur die überdurchschnittlich hohen Löhne für Expat- Frauen. Mit Aufstiegschancen sind in der Schweiz nur gut die Hälfte der Frauen zufrieden. Auch bei der Work-Life Balance sieht es im Vergleich zu anderen Ländern eher mau aus. Männer schätzen ihre Aufstiegs- und Karrierechancen hierzulande deutlich besser ein als Frauen.

Frauen folgen sehr oft ihrem Partner ins Ausland

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Frauen gehen viel seltener wegen der eigenen Karriere ins Ausland, sondern begleiten eher den Partner. 28 Prozent aller Expat-Frauen nennen die Liebe oder die Karriere ihres Partners als Hauptgrund für ihren Umzug ins Ausland — nur 25 Prozent führen berufliche Gründe als wichtigste Motivation an. Männliche Expats dagegen geben am häufigsten berufsbedingte Gründe an (38 Prozent), während für nur 13 Prozent der Männer die Liebe oder die Karriere der Partnerin der entscheidende Beweggrund für den Ortswechsel war.

Was ihr Privatleben anbelangt, sind der Expat Insider Studie zufolge nur 56 Prozent der im Ausland arbeitenden Frauen in einer festen Beziehung – das sind 15 Prozentpunkte weniger als der Anteil unter den Männern, die beruflich im Ausland tätig sind: Hier führen 71 Prozent eine feste Beziehung. Darüber hinaus haben 63 Porzent der Expat-Frauen, die aus beruflichen Gründen ins Ausland gezogen sind, keine Kinder, während dies lediglich auf 47 Prozent der Männer zutrifft.

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Stefan Mair
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