Beim Stahlkonzern Schmolz+Bickenbach gilt der erneut kandidierende Verwaltungsratspräsident Edwin Eichler neuerdings als unabhängiges Mitglied des Gremiums. Er sei nicht mehr Vertreter von Grossaktionär Renova und somit des russischen Milliardärs Viktor Vekselbergs, teilt das Unternehmen am Montag mit.

Eichler habe sein Vertragsverhältnis mit der Renova Group beendet. Darüber hinaus sinkt Vekselbergs Vertretung im Gremium zusätzlich. Er entsendet mit Marco Musetti nur noch einen Vertreter in den Verwaltungsrat. Der bisherige Vekselberg-Verwaltungsrat Vladimir Polienko tritt hingegen nicht mehr an.

Sechs statt sieben Mitglieder

Mit diesem Schritt stärke Schmolz +Bickenachach «proaktiv und auf freiwilliger Basis» die Corporate Governance, heisst es weiter. Zur Wahl vorgeschlagen werden am 26. April nebst Präsident Eichler und Marco Musetti die bisherigen Verwaltungsräte Martin Haefner, Michael Büchter und Oliver Thum. Zudem soll Isabel Corinna Kauf als neues unabhängiges Mitglied ins Gremium einziehen.

Das Gremium besteht in Zukunft aus sechs statt sieben Mitgliedern. Nicht mehr zur Wiederwahl tritt nebst Vladimir Polienko auch Heinz Schumacher an. Alle im Verwaltungsrat vertretenen Grossaktionäre unterstützten diese Vorschläge, wird betont.

US-Sanktionen

Viktor Vekselberg hält zusammen mit der S+B Holding (als Gruppe) über Renova und Liwet gemäss den letzten Angaben gut 42 Prozent am Stahlhersteller. Er wird nun im Verwaltungsrat laut einem S+B-Sprecher nur noch von Marco Musetti vertreten. Zweiter Grossaktionär ist Martin Haefner.

S+B war in der letzten Woche wie die anderen «Vekselberg»-Firmen Sulzer und Oerlikon im Gespräch wegen der US-Sanktionen gegen den russischen Unternehmer. Das Unternehmen sah sich aber «nicht wesentlich» betroffen, weil der Russe einen Anteil von unter 50 Prozent hält.

(sda/ise/mbü)

Partner-Inhalte