In seiner letzten Position bei Johnson & Johnson verantwortete Irniger das Customer & Shopper Marketing für alle Consumer-/Over-the-counter-Marken in der Schweiz, darunter unter anderem auch Piz Buin. Irniger ersetzt Marc Roesti, der sich nach langjähriger Tätigkeit für Ultrasun innerhalb der Art & Fragrance-Gruppe auf seine angestammte Tätigkeit als Parfum-Consultant konzentriert.

Sonnenschutzmittel ausgerechnet aus der Schweiz! Sind wir überhaupt international glaubwürdig mit dem miesen Wetter der letzten paar Wochen?
Benedikt Irniger: Wenn Sie wüssten, wie viel Ultrasun wir in Grossbritannien verkaufen, wo es bekanntlich noch mehr so gefühltes mieses Wetter gibt! Im Ernst: Es gibt ein paar sehr gute Hersteller für Kosmetik- und Sonnenschutzprodukte in der Schweiz. Die Schweizer Herkunft – auch für Sonnenschutz – ist in gewissen Ländern ein wichtiges Argument.

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Den gebräunten Teint kann man sich auf verschiedenen Wegen holen. Sind Sie Stammgast im Solarium?
Nein, ich bevorzuge die frische Luft für meine vernünftige Ration UV-Strahlung. Ich bin nun halt mal ein Sonnentyp I bis II.

Weil Sonnenschutz im Rahmen der Klimaveränderungen immer wichtiger wird, ist das Geschäft mit Sonnenschutzmitteln ziemlich konjunkturresistent.
Die Klimaveränderung schlägt sich leider eher in mehr Niederschlägen und wärmeren Durchschnittstemperaturen, nicht aber in mehr Sonnenstunden nieder. Das Geschäft mit Sonnenschutzmitteln ist sehr vom schönen Wetter abhängig. Kaum scheint die Sonne ein bisschen konstanter im Frühjahr, dann steigt der Abverkauf markant an. Konjunkturresistent wird das Geschäft nur dann, wenn man als Sonnenschutzmarke eine breitere Verwendung zum Beispiel als Tagescrème mit UV-Schutz erreicht. Aber in dem Feld gibts schon ein paar andere.

Noch immer scheint es so, dass der richtige Sonnenschutz von vielen Leuten gar nicht ernst genommen wird.
Ja, da gibt es noch viel Aufklärungsbedarf. Ich empfehle Ihnen einen hochwertigen Sonnenschutz als beste Anti-Aging-Pflege überhaupt. Wenn der Schaden mit zu viel Sonne einmal angerichtet ist, können Sie noch so viel und noch so teure andere Pflege verwenden, reparieren geht leider nicht mehr – höchstens kaschieren. Und vom enorm unterschätzten Hautkrebs reden wir nicht einmal.

Wie gross ist der Markt in der Schweiz für Sonnenschutzmittel?
In der Schweiz werden je etwa 30 Millionen Franken mit Sonnenschutzmitteln im Massenmarkt sowie im Apotheken-/Drogerien-Fachhandel umgesetzt. Weltweit gibts alle möglichen Phantasiezahlen. Wichtiger ist, dass es ein global wachsender Markt ist, da sich die Leute der Folgen von zu langem Sonnenaufenthalt bewusst werden.

Wie wichtig ist Ihnen persönlich Geld?
Was soll jemand hierzu in der Schweiz sagen?

Wie kamen Sie zum neuen Job?
Mit aktiver Suche und über einen vormaligen Chef, der mir den Hinweis auf «genau die Stelle für dich» mailte. Mercury Urval und mein neuer Arbeitgeber haben mich dann mehrfach «gegrillt», bis ich schliesslich als der Richtige beurteilt wurde.

Was langweilt Sie?
Mir sind konsumorientierte Mitmenschen, die sich nur an Namen und Marken orientieren respektive sich selber darüber definieren und nichts aus nichts machen können, ein Graus.

Welches Buch hat Sie beeindruckt?
«Zu Fuss durch Afghanistan» von Rory Stewart hat mir wieder einmal die Augen geöffnet für andere Welten.

Was stimmt Sie traurig?
Speziell seit ich Kinder habe, dreht es mir den Magen um, wenn irgendwo auf der Welt Kinder leiden müssen. Die Erwachsenen können sich vielleicht noch selber helfen, Kinder leider fast nicht.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung ausserhalb der Arbeit?
Am Morgen früh oder am Abend drehe ich im Sommer gerne eine Runde mit den Inlineskates oder dem Velo um den Greifensee. Das ist einmalig schön. Wobei ich momentan mehr mit meinen Junioren Lego spiele …

Wohin gehts demnächst in die Ferien?
An einen sehr schönen Flecken auf der subjektiv beim ersten Mal fälschlicherweise als grässlich erwarteten Insel Mallorca.

Welche Fähigkeiten besässen Sie gerne?
Die wichtigen Sprachen der Welt – Mandarin, Hindi, Arabisch – zu sprechen.

Wie lautet Ihr Alltagsmotto?
Irgendwie bin ich mit dem Ansatz gross geworden, immer eine Lösung finden zu wollen.

Welchen kulinarischen Genüssen können Sie nicht widerstehen?
Einem guten Glas Wein sowie Fisch und Gemüse vom Grill.

Welchen Traum wollen Sie sich erfüllen?
Ich würde gerne eines Tages wieder eine längere Velotour mit Sack und Pack quer durch Europa machen.

Steckbrief


Name: Benedikt Irniger

Geboren: 12. September 1972

Zivilstand: Verheiratet, zwei Kinder

Wohnort: Zürcher Oberland

Ausbildung: Lic. oec. HSG

Bisherige Funktion: Customer & Shopper Marketing Leader, Johnson & Johnson Consumer Health Care Schweiz, Spreitenbach

Neue Funktion: General Manager Ultrasun, Ultrasun AG, Zollikerberg