Zusammen mit dem erfahrenen Executive Creative Director Daniel Comte (Advico Young&Rubicam, McCann Erickson, Draftfcb/Lowe Group) leitet er seit Monatsbeginn in Zürich die eigene Kommunikationsagentur Pingpong. Maurer hatte als Berater und Geschäftsleitungsmitglied in mehreren namhaften Agenturen gearbeitet und schlussendlich über sieben Jahre mit einem Partner die Kommunikationsagentur Unikat in Küsnacht geleitet. Comte und Maurer hatten sich beruflich 1988 in Bern beim Atelier Jaquet kennengelernt.

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Ihr Ausstieg bei Ikea kam überraschend, nach nicht einmal eineinhalb Jahren relativ schnell. Konnten Sie sich mit der Duzis-Mentalität bei den Schweden nicht anfreunden?

Jan Maurer:
Die Duzis-Mentalität ist bestens, damit hatte ich gar kein Problem. Es war mehr die Leidenschaft für gute Kommunikation, die aktive Beratungstätigkeit, die Freude an der kleinen, agilen Firma, die mich wieder zurück in die eigene Agentur zog.

Statt Ikea jetzt also Pingpong. Erstaunt es Sie übrigens nicht, dass nicht früher ein Werber auf diese Namensgebung zurückgriff? Pingpong symbolisiert schliesslich ein dynamisches Hin und Her, aber auch Geben und Nehmen.

Ja, ich war schon erstaunt, auch dass wir www.pingpong.ch relativ unkompliziert übernehmen konnten. Pingpong trifft unsere Philosophie sehr gut und wir erhalten viel positives Feedback.

Apropos Pingpong. Müssen Ihre zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens über regionale Tischtennis-Spitzenklasse verfügen?

(lacht): Daniel Comte und ich haben zuerst einmal unsere Tischtennis-Spielstärken getestet, erst danach haben wir die Agentur gegründet... Aber dort steht natürlich ein Tisch mit Netz, an dem auch die Bewerbungsgespräche stattfinden.

Dem Schweizerischen Tischtennisverband STT haben Sie sicherlich bereits eine Gratiskampagne versprochen.

Wir sind noch gar nicht dazu gekommen, aber es wäre ja nahelie-gend, dass wir den Ball auch dort hinspielen.

Anders als im Tennis lässt sich mit Pingpong kaum das grosse Geld verdienen. Wie wichtig ist Ihnen persönlich Geld?

Ich schätze die schönen Dinge des Lebens wie Reisen, gutes Essen und Wein. Auf der anderen Seite ist dies alles aber ohne Gesundheit, Familie und Freunde wertlos.

Was langweilt Sie? Fragen zu Pingpong?

Nein, bei diesen Fragen steckt ja immer Interesse dahinter. Das mag ich. Unrelevante Meetings oder banale Selbstinszenierungspräsentationen langweilen mich aber schrecklich.

Welches Buch hat Sie beeindruckt?

«So weit die Füsse tragen» von Josef Martin Bauer. Er zeigt eindrücklich, zu welchen Leistungen der Mensch tatsächlich in der Lage ist.

Was stimmt Sie traurig?

Unehrlichkeit, Neid, kurzfristiges Denken aus massloser Gier zu Lasten unseres Planeten.

Was würden Sie gerne erfinden?

Eine Tagesdehnmaschine, damit aus den 24 Stunden einige mehr werden.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung ausserhalb der Arbeit, ausser Tischtennisspielen selbstverständlich?

Ganz klar die Familie und Freunde – und mit diesen zusammen Sport treiben und reisen.

Wie wohnen Sie?

Etwas ausserhalb von Zürich im Grünen, sodass unsere lebendigen Kinder genügend Auslauf und Natur haben. Dies natürlich auch mit einem Pingpong-Tisch im Garten.

Welche Automarke fahren Sie?

Nun, nach Ikea wieder meinen Saab wie schon viele Jahre zuvor. Während der Ikea-Zeit war es ein Firmenwagen aus Japan. Etwas grotesk, oder?

Welche Fähigkeiten besässen Sie gerne?

Spontan Klavier spielen und singen zu können, dies so wie zwei meiner ehemaligen Kommilitonen beim Executive MBA Marketing.

Wie lautet Ihr Alltagsmotto?

«Carpe diem» begleitet mich durchs Leben. Sogar wenns Bälle regnet...

Was treibt Sie derzeit am meisten an?

Gerade in schwierigeren Zeiten mit viel Engagement und realistischem Optimismus gemeinsam mit meinem Geschäftspartner Neues zu erschaffen. Und dabei die Unterstützung meiner Familie zu spüren.

Können Sie kochen?

Nicht so gut wie meine Frau. Aber ich koche sehr gerne.

Welchen Traum wollen Sie sich erfüllen?

Irgendwann von Alaska bis nach Patagonien reisen. Die «Transamerica» wartet noch auf uns.

Welches Musikstück würden Sie als persönliche Hymne wählen?

«Perfect Day» von Lou Reed.

 

Steckbrief

Name: Jan Maurer

Geboren: 20. August 1967

Zivilstand: Verheiratet

Wohnort: Ebmatingen bei Maur

Ausbildung: Eidgenössisch diplomierter Kommunikationsleiter SAWI; Executive MBA Marketing, Hochschule für Wirtschaft Zürich, Zürich

Bisherige Funktion: Marketingleiter und Mitglied der Geschäftsleitung Ikea Schweiz

Neue Funktion: Managing Director und Partner, Pingpong Kommunikationsagentur AG, Zürich