Er wurde an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung des Verbandes in Bern gewählt. Der neue Zentralpräsident präsidierte während sechs Jahren die Freiburger Sektion des TCS, der sich für die individuelle Mobilität ihrer 1,6 Millionen Mitglieder einsetzt. Goetschi folgt auf Niklaus Lundsgaard-Hansen, der im Oktober 2011 nach etwas mehr als drei Jahren an der Spitze des TCS seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Goetschi ist Rechtsanwalt.

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Zuerst müssen Sie Aufklärungsarbeit betreiben: Neu wird der TCS nach der genehmigten Statutenrevision ab 2012 von einem 24-köpfigen Verwaltungsrat geführt. Sie wurden zum Zentralpräsidenten gewählt. Ist das gleichbedeutend mit der Funktion des VR-Präsidenten?
Peter Goetschi:
Der Zentralpräsident ist der Vorsitzende des Verwaltungsrats. Im Besonderen aufgrund der politischen Aktivitäten des TCS und seines föderalistischen Aufbaus kommen ihm aber noch weitere Aufgaben zu.

24 Verwaltungsräte leiten neu ab 1. Januar 2012 den TCS. Ist das nicht ein zu grosses und daher unflexibles Gremium?
Ein 24-köpfiger Verwaltungsrat ist sicher ein grosses Gremium. Aufgrund der föderalistischen Organisation unseres Clubs und insbesondere im Hinblick auf die Einbindung der kantonalen Sektionen in die Entscheidfindung und die Umsetzungen von in Zukunft zu treffenden Entscheiden, ist sie in unserem Falle aber sinnvoll und zweckmässig.

Ist die klassische Bezeichnung Club überhaupt noch zeitgemäss?
Mit Sicherheit. Der TCS hat seinen Stellenwert eben auch gerade, weil er ein Club ist. Unsere Mitglieder sind Teil des TCS.

Sie sind Freiburger und an der Sprachgrenze wohnhaft. Haben Sie da im TCS auch eine Scharnierfunktion?
Ich bin nicht nur zweisprachig, sondern kenne und verstehe auch die verschiedenen Mentalitäten diesseits und jenseits der Saane. In diesem Sinne sehe ich es auch ganz klar als meine Aufgabe, eine gewisse Brückenbauerfunktion zu übernehmen.

In der Mobilität spielen deren Kosten und damit das Geld eine immer wichtigere Rolle. Wie wichtig ist Ihnen Geld?
Geld ist wichtig, aber es gibt viel wichtigere und wertvollere Dinge: Die Familie, die Gesundheit und Anderes mehr.

Wie sind Sie zu Ihrer neuen Funktion gekommen? Konnte man sich für das Amt des Zentralpräsidenten bewerben?
Ich bin seit sechs Jahren Präsident der Freiburger Sektion und in dieser Funktion auf nationaler Ebene im Sektionsrat aktiv. Dabei habe ich mich auch für die nun beschlossene Statutenänderung stark gemacht. So wurde ich von verschiedener Seite zur Bewerbung ermuntert.

Ist die Funktion von der zeitlichen Belastung her nicht praktisch ein Vollamt?
Auf dem Papier ist es ein prioritäres Nebenamt mit einem Beschäftigungsgrad von mindestens 60 bis 70 Prozent. In einer ersten Phase werde ich mich aber ganz klar voll und ganz dieser Herausforderung widmen.

Was für ein Auto fahren Sie? Oder sind es gar deren zwei?
Als Familienvater fahre ich einen Audi Avant. Daneben habe ich mir vor vier Jahren einen Bubentraum verwirklicht und einen Jaguar XK erworben. Diesen fahren sowohl ich als auch meine Frau des Öfteren gerne.

Wie oft nutzen Sie die Transportmittel des öffentlichen Verkehrs?
Ich bin Inhaber eines Halbtax-Abonnements und benutze die öffentlichen Verkehrsmittel im Besonderen, wenn ich beruflich unterwegs bin und meine Destination mit einem SBB-Intercity erreichen kann, zurzeit mehrmals wöchentlich.

Welches Buch hat Sie beeindruckt?
«Stalingrad» von Anthony Beevor.

Was langweilt Sie?
Small Talk.

Was stimmt Sie traurig?
Ungerechtigkeit.

Was würden Sie gerne erfinden?
Eine Maschine, die es ab und zu erlaubt, die Zeit anzuhalten.

Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung ausserhalb der Arbeit?
Zeit verbringen mit meiner Familie.

Wie lautet Ihr Alltagsmotto?
«Always look on the bright side of life.»

Welche Fähigkeiten besässen Sie gerne?
Tanzen zu können, um meine Frau bei Tanzgelegenheiten nicht allzu sehr zu enttäuschen.

Was ist Ihre grösste Sorge?
In welcher Welt werden unsere Kinder erwachsen werden.

Welchen Traum wollen Sie sich erfüllen?
Den Atlantik auf einem Ozeandampfer überqueren, eingedeckt mit guten Büchern.

Welches Musikstück würden Sie als persönliche Hymne wählen?
«Déjeuner en paix» von Stephan Eicher.

Steckbrief

Name: Peter Goetschi

Geboren: 30. November 1965

Zivilstand: Verheiratet

Wohnort: Freiburg

Ausbildung: Lic. iur., Rechtsanwalt

Bisherige Funktion: Direktor bei KPMG Freiburg (bis 31. Dezember 2011)

Neue Funktion: Hauptberuflich Zentralpräsident des Touring Club Schweiz (TCS), Genf