Bernard Kobler zog die Konsequenzen. Er trat nun als Chef der Luzerner Kantonalbank zurück. Der 56-Jährige begründete seine Demission mit der Kontroverse um eine aussereheliche Beziehung. Solchen Ärger wollen Unternehmen vermeiden. Deshalb checken sie vor allem im Rekrutierungsprozess das Privatleben von Spitzenmanagern auf mögliche Schwierigkeiten.

In ihrer neuen Ausgabe berichtet die «Handelszeitung» über diese Tests, mit denen Manager konfrontiert werden. Von Firmen beauftrage Headhunter lassen dabei kaum ein privates Detail aus: «Persönliche Verhaltensmuster werden in der Selektion stark gewichtet», sagt Stefan Binder, Partner bei der Rekrutierungsfirma Amrop in Zürich. Sogar ein Abendessen mit der Partnerin des Kandidaten und Vertretern des Verwaltungsrats sei üblich, so die Rekrutierer.

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«Genauso wichtig wie die berufliche Erfahrung.»

Lea M. Sauer von der Rekrutierungsfirma Orbis sagt: «Private Fragen spielen im Auswahlprozess eine Rolle und sind für unsere Kunden wichtige Faktoren.» Bei einem lockeren Abendessen mit der Partnerin könnten diese Fragen gut geklärt werden, sagt sie. Armin Meier von der Executive-Search-Firma Boyden in der Schweiz sagt: «Im Selektionsverfahren sind Fragen rund um die ausserberufliche Situation genauso wichtig wie etwa die berufliche Erfahrung.» Es gehe nicht um Kontrollwahn. Leistungsfähigkeit sei nur so feststellbar.

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Stefan Mair
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