Börsen-Chaos im Ukraine-Krieg: Dieser Index stieg um 100 Prozent

Der Krieg im Osten Europas sorgt für historische Momente an den Börsen. Der russische MOEX-Index ist um 33 Prozent gefallen. Das ist laut Bloomberg-Daten der fünftgrösste Crash der Geschichte. Die Börse in Deutschland und in Frankreich haben fast 4 Prozent verloren. Die US-Börsen eröffneten tiefrot – und endeten schliesslich versöhnlich. Der Tech-lastige Nasdaq schloss sogar mit einem Plus von deutlich über 3 Prozent, nachdem er zu Beginn bei minus 3 Prozent gelegen hatte. Eine derart starke Trendwende gab es in den letzten Jahrzehnten nur in besonderen Jahren: 2000 etwa, beim Platzen der Dotcom-Blase, oder 2008 in den Zeiten der Finanzkrise. Unterm Strich heisst das: Die Volatilität im Markt ist extrem. Das zeigt sich auch am Schweizer Angstbarometer VSMI. Der Index ist gestern um 20 Prozent gestiegen – und liegt auf Jahressicht bei einem Plus von fast 100 Prozent. Die Schweizer Börse SIX hat den Gradmesser für die implizite Volatilität des heimischen Leitindex SMI am 20. April 2005 ins Leben gerufen. Basierend auf den Optionsmärkten gibt der VSMI die erwartete Kursschwankungsbreite des SMI wieder. Während die Volatilität in hektischen Börsenzeiten ansteigt, führt sie in Phasen stabiler Trends eher ein Schattendasein. Insofern entwickelt sich der VSMI stark gegenläufig zu den Kursen der zwanzig grössten Schweizer Blue Chips. Volatilitätsindex bietet Schutz bei Extremereignissen Gerade wegen dieser negativen Korrelation wird die Volatilität gerne von institutionellen Investoren zur Absicherung eingesetzt. Durch die Beimischung dieser Anlageklasse versuchen die Profis, die Rückschlaggefahr in Portfolios zu dämpfen und das Risiko zu streuen. Der VSMI bietet insbesondere Schutz bei Extremereignissen. Das war zum Beispiel dann der Fall, als die SNB den Aktienmarkt mit dem Ende des Euro-Mindestkurses schockte. Oder als die Märkte im März 2020 wegen der Pandemie crashten. Privatanlegerinnen und -anleger können ein Zertifikat auf den Index kaufen. In der Regel raten Bankberater aber davon ab. Die Produkte verlieren oft gerade in Phasen einer ruhigen Marktentwicklung enorm an Wert. Wer sie im Depot hat, muss sie ständig überwachen. Umschichten in der Krise Wer in der Krise umschichten will, fokussiert besser auf alternative Werte oder Indizes. Zwei Produkte, die sich der generellen Ausverkaufsstimmung an der gestrigen Börse widersetzt haben: der Immobilienindex SXI Real Estate All Shares und der SPI-Select-Dividend-20-Index. Der Immobilienindex umfasst 16 Immo-Aktien, darunter grosse Firmen wie die SPS, aber auch kleinere Unternehmen wie die Fundamenta Real Estate, die vornehmlich im Schweizer Wohnmarkt aktiv sind und grösstenteils unbeeindruckt von den Bomben im Osten Europas agieren. Im Dividendenindex sind vornehmlich jene Aktien gelistet, die hohe Ausschüttungen versprechen. 20 sind es, von ABB bis Zurich. Der Index verlor gestern, aber deutlich weniger als der Gesamtmarkt. Und auf Jahressicht liegt das Minus bei akzeptablen 7 Prozent. Der Vergleichsindex SPI kommt auf ein Minus von 10,4 Prozent.

Börsen-Chaos im Ukraine-Krieg: Dieser Index stieg um 100 Prozent

Börsenchaos – dieser Index stieg um 100 Prozent