Auch am Montag ging die Talfahrt weiter. Die Märkte seien weiterhin sehr angespannt angesichts der vielen Unsicherheiten, heisst es. Dies zeige auch der Kurstaucher im SMI, zu dem es rund eine Stunde nach Handelsbeginn quasi aus dem Nichts kam. Dabei sackte der Schweizer Leitindex plötzlich um mehr als zwei Prozent ab.

Händler erklärten dies dann mit einem «Fat Finger Trade», einer Fehleingabe, an der Börse in Stockholm. Dies habe europaweit zu Kursabschlägen geführt. Manche Blue Chips büssten dabei vorübergehend rund zehn Prozent ein. Die Tatsache, dass sich Schweden relativ nahe am Kriegsgeschehen befinde, habe sicherlich zusätzlich dazu beigetragen. Nach einigen Minuten konnte sich der SMI wieder auf über 12'000 Punkte erholen.

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Der Einbruch gefolgt von einer raschen Erholung ungefähr um 10 Uhr war auch an anderen europäischen Märkten wie Deutschland oder Frankreich nach dem gleichen Muster wie in der Schweiz zu sehen. In Grossbritannien sind die Börsen dagegen wegen des 1. Mai am Montag geschlossen.

Der SMI, der kurzzeitig bis auf ein Tagestief 11'864 Zähler gefallen ist, notiert um 13.00 Uhr nur noch um 0,80 Prozent tiefer bei rund 12'030 Punkten. Der deutsche Dax verzeichnet ein Minus von 0,70 Prozent und der CAC in Paris ein solches von 1,38 Prozent. Der Franken zeigt sich zum US-Dollar (0,9732) und zum Euro (1,0241) relativ stabil.

Noch mehr Vorsicht vor US-Zinssitzung

Die Anleger dürften nun noch vorsichtiger vorgehen. «Der heutige Kursschock hat gezeigt wie schnell es gehen kann», sagte ein Händler. Daher dürften sich die Marktteilnehmer vor der Bekanntgabe des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch erst recht zurückhalten. Das Fed könnte den Leitzins angesichts der auf den höchsten Stand seit Anfang der 1980er Jahren gestiegenen Inflation nicht nur um 50 Basispunkte erhöhen, wie dies Fed-Chef Jerome Powell angedeutet habe, sondern gleich um 75 Basispunkte, so die Befürchtungen in Börsenkreisen.

Die grössten Einbussen verzeichnen derzeit VAT (-3,5%), Partners Group (-2,9%) und Richemont (-2,8%). Die einzigen Gewinner sind Kühne+Nagel, Swisscom und Temenos, deren Avancen liegen allerdings allesamt klar unter 1 Prozent.

(awp/tdr)