Die Pilotengewerkschaft Aeropers beurteilt das von der Swiss gegenüber ihren Mitarbeitenden ausgesprochene Impfobligatorium für nachvollziehbar und zweckmässig. Die Gewerkschaft stört sich allerdings an der Einführung und Umsetzung der Impfpflicht.
Bisher seien nur einzelne Vorschläge von Aeropers bei der Konsultation zwischen der Airline und den Sozialpartnern berücksichtigt worden, heisst es in einer Mitteilung von Aeropers vom Mittwoch. Dies bedaure der Vorstand.
Die Verhältnismässigkeit sei aktuell gegeben, basierend auf der Fürsorgepflicht. Aus rein betrieblichen Gründen würde die Verhältnismässigkeit nach Einschätzung der Gewerkschaft allerdings nicht vorliegen. Denn die Einreisebedingungen hätten sich nicht im erwarteten Masse verschärft.
Volatile Situation
Die Situation unterliege aber raschen Veränderungen, gab der Verband weiter zu bedenken. «Da die Einreisebestimmungen sehr volatil sind, könnten auch betriebliche Gründe die Verhältnismässigkeit sehr bald zusätzlich stützen», heisst es im Communiqué.
Die Swiss hat am Montag angekündigt, sie werde ihren Piloten und Flight Attendants die Kündigung geben, falls sich diese gegen eine Impfung entschieden. Diese Situation sei sehr schwierig für Pilotinnen und Piloten, die sich nicht impfen wollen oder können, wird Aeropers-Sprecher Thomas Steffen zitiert.
Man unterstütze die Gewerkschaftsmitglieder in der Wahrnehmung ihrer Rechte, so Steffen weiter. «Am Ende des im GAV festgelegten Prozesses sind, je nach Verlauf, Kündigungen jedoch möglich.»
Die Swiss gab an, mit Angestellten, die sich nicht impfen lassen können, individuelle Lösungen zu suchen. Laut einem Swiss-Sprecher liegt die Impfquote bei der Airline etwas höher als in der Gesamtbevölkerung.
(awp/kop)