Dazu gibt das Unternehmen Gas mit E-Autos. Aktuell kann der Konzern wegen Lieferengpässen aber nicht so viele Autos verkaufen wie gewollt.

Die Ziele sind hochgesteckt: Als erstes Autounternehmen der Schweiz möchte die Amag bis 2025 klimaneutral sein. «Wir nehmen das Pariser Klimaabkommen ernst», sagte der neue Firmenchef Helmut Ruhl an einer Medienkonferenz am Donnerstag.

Zur Erreichung des Ziels setzt das Familienunternehmen vor allem auf Elektromobilität. Aktuell seien 18 Prozent der verkauften Autos Steckerfahrzeuge. 2025 sollen es bereits die Hälfte und 2030 gar über 70 Prozent sein. So geht Amag Hand in Hand mit den Zielen des VW-Konzerns.

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Netto null bis 2040

Damit aber noch nicht genug: Bis 2040 möchte das Schweizer Unternehmen einen klimaneutralen Fussabdruck gemäss netto null erreichen. Als Konsequenz sollen dann nur noch Steckerfahrzeuge verkauft werden. Aktuell sei aber der klassische Benzinmotor mit einem Marktanteil von 45 Prozent nach wie vor am stärksten vertreten.

Der einstige Verkaufsschlager Diesel ist massiv weniger gefragt. Nur noch 16 Prozent der Autos haben einen reinen Selbstzünder. Das sind mittlerweile weniger als Elektrofahrzeuge (18 Prozent). Die anderen Antriebe wie etwa Hybrid, Erdgas oder Wasserstoff machen 21 Prozent der Verkäufe aus.

Um das Ziel zu erreichen, reicht Elektromobilität allein aber nicht aus. Zu den weiteren Massnahmen zählen unter anderem Photovoltaikanlagen, Gebäudesanierungen sowie spezielle E-Angebote für Mitarbeitende. In Zusammenarbeit mit der ETH-Mobilitätsinitiative oder auch mit der Forschungsanstalt Empa möchte das Unternehmen in der Forschung zukünftige Herausforderungen wie synthetischen Treibstoff angehen.

Zu wenige Chips

Zurzeit hat die Automobilindustrie aber immer noch mit den Lieferengpässen von Rohmaterialien zu kämpfen. Nach wie vor gibt es zu wenige Chips. «Es ist schwer zu sagen, aber wir hätten ansonsten wohl circa 10 Prozent mehr Autos verkaufen können», sagte Ruhl der Nachrichtenagentur AWP. 2020 erreichte Amag mit 71'290 verkauften Autos und 8'315 Nutzfahrzeugen einen Umsatz von 4,0 Milliarden Franken.

Trotz Lieferengpässen erreicht der Marktanteil von Amag ein «Allzeithoch» von 32,2 Prozent, nachdem er im Vorjahr auf 22,2 Prozent eingebrochen war. Mit 11 Prozent macht VW den grössten Anteil davon aus. Skoda und Audi folgen mit 7,8 respektive 7,4 Prozent und Seat bildet mit 6 Prozent das Schlusslicht.

Nach den Einbruch im Vorjahr hofft Amag, dass der gesamte Schweizer Markt wieder einen Absatz von 280'000 Autos erreicht. Somit käme die Verkaufszahl zwischen dem Vorkrisenjahr 2019 und dem Totaleinbruch im Jahr 2020 zu liegen. Im ersten Halbjahr wurden bereits 124'526 Fahrzeuge verkauft.
(awp/kop)