Es ist kein schöner Anblick: Die Büros sind leer, die Bahnsteige und die Flughäfen ebenso. Das bringt nicht nur Transportfirmen in Schieflage, sondern auch den Automatenverpfleger Selecta. Beim Konzern, der von Cham ZG aus operiert, ist der Umsatz in den letzten drei Monaten um fast die Hälfte eingebrochen, auf gerade noch 227 Millionen Franken. Dabei wird ein Betriebsverlust von 1,8 Millionen ausgewiesen.

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Besonders empfindlich schlägt der Rückgang beim Becherkaffee durch, der nicht mehr on the go oder im Büro getrunken wird.

Im ersten Halbjahr brachte es Selecta auf einen Umsatz von 610 Millionen, unter dem Strich blieb ein Betriebsgewinn von 28 Millionen Franken. Und weil Homeoffice-Zeiten für den externen Versorger wenig einträglich sind, hat der Selecta-Eigentümer, der amerikanische Investor KKR,  weitere 54 Millionen in die Firma gesteckt – zur Sicherstellung der Liquidität. Damit ist der Schuldenberg in Cham mittlerweile auf 1,8 Milliarden angestiegen.

Wie diese Last, die alljährliche Zinszahlungen von rund 130 Millionen verschlingt, abgetragen soll, bleibt offen. Die Gespräche zwischen Eigentümer KKR und Geldgebern – zumeist Fondsgesellschaften – dauern offenbar an.

(bar)