Finanzminister Rishi Sunak kündigte am Montag eine gemeinsame Arbeitsgruppe seines Ministeriums mit der britischen Notenbank an. Diese soll die Möglichkeit einer zentralbankgestützten Digitaldevise ausloten, eines «Britcoin», wie Sunak später in Anspielung auf die bekannte Cyberdevise Bitcoin twitterte. «Wir richten eine neue Arbeitsgruppe des Finanzministeriums und der Bank von England ein, um die Erkundungsarbeiten zu einer möglichen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) zu koordinieren», sagte der Minister auf einer Finanzkonferenz.

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Eine solche Währung könne von Haushalten und Firmen genutzt werden und würde Bargeld ergänzen aber nicht ersetzen, teilte die Bank von England dazu mit. Noch habe aber weder die Regierung noch die Notenbank eine Entscheidung gefällt, ob es künftig eine digitale Version des Pfund geben werde. Bei einer solchen zentralbankgestützten Devise würden Experten zufolge Verbraucher und Firmen direkt bei der Notenbank ein Konto besitzen.

Immer mehr Zentralbanken arbeiten daran

Rund um den Globus arbeiten immer mehr Zentralbanken an Digitalwährungen. Dahinter steht die um sich greifende Digitalisierung fast aller Bereiche im Zahlungsverkehr. Auch die drohende Konkurrenz durch Kryptowährungen grosser Technologiekonzerne wie die geplante Facebook-Währung Diem ist ein treibender Faktor.

2020 war der Insel-Staat Bahamas weltweit das erste Land, das mit dem «Sand Dollar» eine digitale Version seiner Landeswährung eingeführt hat. Unter den großen Ländern ist China am weitesten in der Entwicklung digitaler Zentralbank-Währungen vorangeschritten. Die Europäische Zentralbank (EZB) will um die Jahresmitte herum entscheiden, ob sie ein formelles Projekt für einen digitalen Euro starten soll.

(reuters/tdr)